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Bonn mit EG–Milchregelung zufrieden

Bonn (ap) - Die jüngsten Beschlüsse der Agrarminister der Europäischen Gemeinschaft (EG) zum Milchmarkt werden nach Ansicht der Bundesregierung die „dringend notwendige“ Gesundung des Marktes einleiten. Regierungssprecher Friedhelm Ost erkärte am Donnerstag in Bonn, bei verantwortlicher Handhabung der Beschlüsse durch die EG– Kommission seien Einkommenseinbußen für die deutschen Bauern nicht zu erwarten. Es sei durch die „hartnäckigen Verhandlungsführung“ von Bundesernährungsminister Ignaz Kiechle gelungen, die rigorosen Maßnahmen, die die Kommission in ihrem „Notprogramm Milch“ vorgeschlagen hat, auf ein erträgliches Maß zurückzuführen. Durch die weitere Reduzierung der Milchproduktion bei vollem Einkommensausgleich und durch den gleichzeitigen Abbau der Überschüsse werde der Milchmarkt von einem gewaltigen Angebotsdruck befreit, sagte Ost. Der Marktpreis werde sich zunehmend stabilisieren und der Ankauf von Überschüssen zu festgesetzten Preisen werde in seiner Bedeutung für die Erlöse der Milchbauern hinter den Marktabsatz zurücktreten. Damit wäre ein entscheidender Schritt zu der 1984 mit der Garantiemengenregelung für Milch eingeleiteten Sanierung des Milchmarktes vollzogen. Die am Mittwoch im EG–Agrarministerrat getroffene Entscheidung sieht im wesentlichen vor, daß die Kommission künftig die sogenannte Intervention beim Erreichen von Überschußmengen entsprechend 180.000 Tonnen Butter aussetzen kann. Der Garantieaufkauf kann wieder aufgenommen werden, wenn der Marktpreis bis auf 92 Prozent des Interventionspreises sinkt.

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