: Bombenreste gesucht
■ Erstmals Indizien für einen Anschlag als Absturzursache der TWA-Boeing
New York (AFP) – Erstmals sind bei den Ermittlungen zu dem Flugzeugabsturz vor Long Island konkrete Indizien dafür aufgetaucht, die für einen Anschlag als Unglücksursache sprechen. Die Bergungsmannschaften entdeckten Spuren chemischer Rückstände auf dem Wrackteil einer Tragfläche, die von Sprengstoff stammen könnten. Nach Angaben aus Ermittlerkreisen stammt das Teil aus der Nähe des Laderaums. Dies nähre die Vermutung, daß eine Bombe in einem Gepäckstück versteckt gewesen sein könnte. Die New York Times berichtete, das Wrackteil sei zur weiteren Untersuchung in ein FBI-Speziallabor gebracht worden.
Untersuchungsbeamte wollten sich zu dem Beweisstück zunächst nicht äußern. Der leitende FBI-Ermittler James Kallstrom, sagte, er habe nicht die Absicht, Einzelheiten der Polizeiarbeit zu kommentieren. Seine Männer verfolgten auf der Suche nach der Absturzursache drei Möglichkeiten: Denkbar sei erstens, daß eine Bombe an Bord des Flugzeugs deponiert war. Zweitens werde in Erwägung gezogen, daß der Jet von außen, etwa durch eine Rakete, getroffen wurde. Schließlich sei drittens auch ein sehr schwerer technischer Fehler nicht restlos auszuschließen. Nach einem Bericht des Fernsehsenders ABC zeigten Satellitenfotos vom Zeitpunkt des Absturzes, daß sich „ein Objekt“ der TWA 747 genähert habe. Das FBI nehme die Raketen-Theorie sehr ernst. Dies stütze sich auch auf Aussagen von rund hundert Augenzeugen, die unmittelbar vor der Katastrophe ein helles Licht am Himmel gesehen hätten.
Unterdessen wurde die Suche nach den Flugschreibern und weiteren Wrackteilen fortgesetzt. Die Sucharbeiten konzentrierten sich auf ein Gebiet von viereinhalb mal sechs Kilometern.
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