Bombenanschlag auf Mallorca: Terror im Urlaubsparadies
Die spanische Regierung geht davon aus, dass hinter dem Bombenanschlag die baskische Untergrundorganisation ETA steckt. Die ETA feiert am Freitag ihr 50-jähriges Bestehen.
Palma de Mallorca dpa/taz | Nach dem Sprengstoffanschlag auf Mallorca, bei dem zwei Polizeibeamte getötet wurden, hat die spanische Polizei die Sicherheitsvorkehrungen auf der Ferieninsel drastisch verschärft.
Der spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero geht davon aus, dass der Anschlag von der baskischen Untergrundorganisation ETA verübt wurde. Seit feiert am heutigen Freitag ihr 50-jähriges Bestehen. Zapatero forderte die Sicherheitskräfte auf, den Kampf gegen die mutmaßlichen Terroristen der ETA zu intensivieren und den Schutz der eigenen Beamten zu verstärken.
Auf Mallorca hatten bisher Unbekannte am Donnerstag im Ferienort Palmanova zwei Polizeibeamte bei einem Bombenanschlag getötet. Am Vortag waren in der nordspanischen Stadt Burgos bei der Explosion einer Autobombe vor einer Polizeikaserne 65 Menschen verletzt worden.
"Die ETA muss wissen, dass wir Demokraten viel stärker sind und den Terror besiegen werden", sagte Innenminister Alfredo Pérez-Rubalcaba, der ebenfalls davon ausgeht, dass die baskische Untergrundorganisation hinter den Anschlägen steckt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verurteilte den Terroranschlag auf die Beamten scharf. Sie versicherte Zapatero, dass Deutschland im Kampf gegen den Terrorismus Seite an Seite mit seinen spanischen Freunden stehe.
Bei der Fahndung nach den Attentätern hatten die Sicherheitskräfte Mallorca am Donnerstag vorübergehend von der Außenwelt abgeriegelt. Der Flughafen der Insel wurde für eine Stunde und 40 Minuten geschlossen, auch in den See- und Jachthäfen ging vorübergehend nichts mehr. Im europäischen Luftverkehr kam es zu massiven Verspätungen.
Auf der Suche nach den Terroristen überprüft die Polizei nach Medienberichten vom Freitag derzeit zahlreiche Fahrzeuge auf Mallorca und sucht nach einer Wohnung, in der die Attentäter möglicherweise Unterschlupf gefunden haben.
Nach Angaben der Regierung besteht kein Zweifel daran, dass die ETA hinter dem Attentat steckt. Die ETA hatte in der Vergangenheit mehrere Anschläge auf Mallorca verübt, dabei aber bislang keinen Menschen getötet. Im Jahr 1995 war die Organisation auf der Insel mit dem Vorhaben gescheitert, den spanischen König Juan Carlos mit einem Präzisionsgewehr zu erschießen.
Der Anschlag auf die Polizisten ereignete sich nur etwa acht Kilometer vom Marivent-Palast entfernt, in dem die königliche Familie traditionell ihre Sommerferien verbringt. Juan Carlos und Königin Sofía wurden am kommenden Samstag auf Mallorca erwartet.
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