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„Blutpreis“ für Mordopfer

Kharthoum (afp) — Im Sudan ist die Entschädigungssumme, die ein Mörder an die Angehörigen seines Opfers zahlen muß, auf 200.000 sudanesische Pfund (etwa 75.000 Mark) festgelegt worden. Dies wurde am Mittwoch von den Behörden in Kharthoum mitgeteilt. Das islamische Gesetz, die „Scharia“, die seit Februar im Sudan gilt, schreibt diese Entschädigung traditionell auf 100 Kamele fest. Die sudanesischen Behörden entschieden jetzt, daß der Preis für ein Kamel 2.000 sudanesischen Pfund entspreche. Ein wegen Mordes Verurteilter bleibe in Haft, wenn er den „Blutpreis“ (Dijjah) nicht entrichte. Nach der Scharia können die Angehörigen des Opfers die Abfindung auch ablehnen und die Hinrichtung des Verurteilten fordern.

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