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Blog-Verbot für chinesische SoldatInnenAngst vor Geheimnisverrat

Chinesische Militärangehörige dürfen nicht mehr bloggen. Auch das Erstellen von Homepages ist ihnen nicht mehr erlaubt.

Die chinesische Armeeführung hat Angst, dass die Soldatinnen und Soldaten militärische Geheimnisse im Internet ausplaudern. Bild: dpa

PEKING/BERLIN afp/taz | Chinesische Soldaten dürfen künftig keine Homepages mehr erstellen oder im Internet bloggen. "Das Internet ist kompliziert und wir sollten uns gegen Online-Fallen wappnen", sagte der politische Kommissar der chinesische Volksbefreiungsarmee, Wan Long, der Nachrichtenagentur Xinhua zur Begründung.

Laut Wan Long gebe es Bedenken wegen der militärischer Geheimhaltung. Die neuen Regeln gelten bereits seit dem 15. Juni. Die chinesische Volksbefreiungsarmee ist mit 2,3 Millionen Soldaten die zahlenmäßig größte Streitmacht der Welt.

China zensiert das Internet mit einem gigantischen System. Unter die Zensur fallen etwa Informationen oppositioneller Kräfte oder auch Pornografie. Erst im März suchte die Internet-Suchmaschine Google die Konfrontation mit China, als sie die Selbstzensur ihrer Suchergebnisse für die Volksrepublik im Protest gegen die Zensurpolitik beendete.

In der US-Army unterliegt die Nutzung des Internets schon seit mehreren Jahren besonderen Einschränkungen. So berichtete wired, dass Angehörige der US-Army vor der Veröffentlichung von Texten im Internet oder sogar vor dem Schreiben von Emails den Inhalt mit einem superior officer abklären müssen.

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