piwik no script img

Bleichen verboten

■ Gambias Frauen sollen wieder echte schwarze Haut zeigen, sagt die Regierung

Banjul (AFP) – Im westafrikanischen Gambia ist es Frauen ab sofort verboten, sich die Haut künstlich zu bleichen. Die Militärregierung veröffentlichte am Samstag ein Dekret, in dem die Maßnahme mit den Gesundheitsschäden begründet wird, die durch die chemischen Produkte zum Bleichen der Haut hervorgerufen werden. Das Verbot gilt vorrangig für Frauen, die in der öffentlichen Verwaltung oder in staatlichen Unternehmen arbeiten.

Das Bleichen der Haut hat sich nach Angaben von Ärzten bei den westafrikanischen Frauen zu einer regelrechten Mode entwickelt. Hintergrund ist die Hoffnung, sie erschienen dadurch in den Augen der Männer attraktiver. In manchen Gegenden gilt helle Haut als ein Glücksbringer.

Die chemischen Produkte zum Bleichen der Haut wurden bereits in mehreren Staaten verboten, weil sie im Verdacht stehen, Krebs und Hautkrankheiten auszulösen. In vielen Fällen blieben die Verbote wirkungslos.

Insbesondere in Gambia tauchen regelmäßig europäische Touristinnen auf. Da sie auf die Männer in Gambia offensichtlich eine gewisse Anziehungskraft ausüben, hat sich der Eindruck verselbständigt, helle Haut sei ein Zeichen von Attraktivität. Dabei wird übersehen, daß die Europäerinnen anreisen, um sich unter der Sonne nahe am Äquator möglichst schnell zu bräunen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen