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Archiv-Artikel

Bleiben können

In den 70er-Jahren entwickelte der brasilianische Regisseur und Theatertheoretiker Augusto Boal eine neue Form des Theaters, das „Theater der Unterdrückten“. Dabei ist entscheidend, dass die ZuschauerInnen nicht länger passiv sind, sondern aktiv in die Handlung miteinbezogen werden, und dass sich die Stücke nicht nur mit der Vergangenheit beschäftigen, sondern ebenso mit der Zukunft und ihren Möglichkeiten. Heute inszeniert Jürgen Kuttner Boals wohl bekanntestes Stück, „Mit der Faust ins offene Messer“. Kuttner lässt die Helden des 20. Jahrhunderts in Puppengestalt das Stück lesen. Augusto Boal hat darin Flucht, Exil und Emigration thematisiert: Eine Gruppe von Brasilianern auf der Flucht sucht nach dem „Land ohne Wind“, in dem sie bleiben kann. Dabei werden die Menschen einander überdrüssig und sind doch aufeinander angewiesen.

„Mit der Faust …“: 27. November, 20 Uhr, Roter Salon