Blasse Argumente, laute Zwischenrufe : Röwekamp spielt den Fundi
Dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Thomas Röwekamp ist es offenbar unmöglich, einigermaßen aufmerksam zuzuhören, wenn andere Redner eine andere Meinung haben. Minutenlang störte er gestern wieder mit Zwischenrufen und lauten Wortwechseln über die Abgeordnetenbänke hinweg die Sitzung des Parlaments – jeder Lehrer würde einen Schüler, der sich so aufführt, vor die Tür stellen.
Kommentar von Klaus Wolschner
Röwekamp fing sich einen offiziellen Ordnungsruf ein. In der Bilanz der Argumente sah die CDU gleichzeitig bei der „Aktuellen Stunde“ über die Beamtenbesoldung einigermaßen schlecht aus. „Schlampig“ sei der Gesetzentwurf aus Niedersachsen abgeschrieben, spottete die Finanzsenatorin – einzelne bremische Zulagen schlicht „vergessen“. Zum Beispiel. Auf solcher Art Hinweise gab es keine Antwort – der CDU-Redner musste passen und Röwekamp kam ihm nicht zu Hilfe. Außer als aufgeregter Zwischenrufer.
Offensichtlich fehlt es der Fraktionsführung an der Souveränität, um im Parlament einen Austausch der Argumente durchzustehen. Für einen ehemaligen Senator ist das erstaunlich. Offenbar traut sich Röwekamp die Rolle des rhetorisch geschliffenen Anwaltes nicht zu und versucht mit aller Gewalt, den Fundi zu spielen.