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Blas uns das Alphorn Special, Mike!

„Das Alphorn gehört in die Berge hinein!“ - so steht es geschrieben im Alphornbüchli von 1938, „Blast mir das Alphorn noch einmal“. Wen kümmert's? Mike Svoboda jedenfalls pfeift auf die Hausbibel des eidgenössischen Schweizer Jodlerverbandes und bläst sein Horn kommenden Sonntag für Dacapo auf der „Südseeinsel“ im Lichthof des Überseemuseums.

Weit war der Weg Mike Svobodas von der Pazifikinsel Guam, auf der er geboren wurde, über Chicago ins schwäbische Dettenhausen bei Stuttgart, und weit war auch der Weg des Posaunisten, der zur internationalen „Champion League“ der Blechbläser gezählt wird, vom Louis-Armstrong-Award über die Neue Musik back to the roots zur 4-Meter-langen Hirtentrompete. Weit gefehlt, meint Mike Svoboda: es gibt viele Alphornbläser in seinem Dorf, unter ihnen sein Gärtner Heinz. Mit Heinz, dem Gärtner, wird Mike Svoboda am Sonntag Alphorn Traditionals und Volksweisen blasen, untermalt mit live-Rezitationen aus o.g. Alphornbüchli. Svoboda, der Bläser, bringt außerdem zeitgenössische Kompositionen für Alphorn zu Gehör, sowie als mögliche Zugaben vielleicht sogar das Stück „Call“ (1994) für Südseemuschel oder „VW Buggy-boogy“(1994) für Didgeridoo. Der Künstler dazu: „Neue Musik wird immer so muffig gespielt“ - „Spiele alphorngemäß langsam frei im Takt“ sagt die Bibel. sip/ F: N.Wolff

11.9., 20 Uhr, Überseemuseum

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