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Blamable BundespräsidentenVollpfosten in Amt und Würden

Bundespräsident Christian Wulff soll "das Amt beschädigt" haben. Dabei hat dieses Amt schon so manchen peinlichen Vorgänger ertragen.

Schaffte es trotz Frömmelei immerhin auf eine Briefmarke: Der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau. Bild: AP

Der Jasager

Theodor Heuss, als FDP-Mitglied gewählt, Bundespräsident von 1949 bis 1959: Wie alle Abgeordneten der Deutschen Staatspartei stimmte Heuss im März 1933 dem Ermächtigungsgesetz zu. "Ich wusste schon damals, dass ich dieses ,Ja' niemals würde aus meiner Lebensgeschichte auslöschen könne", notierte er später in seinen Memoiren. Aber so wichtig war das nicht. Denn: "Das Ermächtigungsgesetz hat für den praktischen Weitergang der nationalsozialistischen Politik keinerlei Bedeutung gehabt."

Kurz nach Heuss folgenlosem Ja wurde sein semikritisches Buch "Hitlers Weg" verbrannt. Heuss fand dies damals "nicht zu tragisch". "Unerfreulich" sei nur, dass "mein Name neben einigen der Literaten steht, die zu bekämpfen meine wesentliche Freude" gewesen sei. Diese Freude gewann er nach dem Krieg zurück und meinte als Kultusminister von Württemberg-Baden zur Umbenennung von Straßen: "Für einen Krampf halte ich, etwa Ossietzky, Ernst Toller und gar Erich Mühsam zu verewigen."

Der Depp

Heinrich Lübke, CDU, 1959 bis 1969: Ob Lübke in Liberia seine Gastgeber wirklich mit "liebe Neger" angeredet hat, ist nicht dokumentiert. Zuzutrauen aber war das dem früheren Bauernfunktionär allemal. Denn verbürgt sind zahlreiche andere aufschlussreiche Bemerkungen, etwa diese von einem Staatsbesuch 1966 in Madagaskar: "Die Leute müssen ja auch mal lernen, dass sie sauber werden." Doch so dumm dieser Spruch war, er wies eine Klarheit auf, die Lübke in seiner zweiten Amtszeit nur noch selten erreichte.

Mit seinem wirren Gestammel, das die Zeitschrift Pardon der Nachwelt auf einer Platte erhalten hat, machte er sich zum Gespött. 1968 musste sich Lübke als erster Bundespräsident im Fernsehen rechtfertigen. Als Mitglied der "Baugruppe Schlempp" hatte er Unterkünfte für KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter gebaut, was Lübke stets als von der DDR gestreute Verleumdung zurückwies. Tatsächlich überhöhte die Arbeiter-und-Bauern-Macht die Rolle Lübkes und schlachtete sie propagandistisch aus. Im Kern sind die Vorwürfe aber wahr.

Der Ausrutscher

Gustav Heinemann, SPD, 1969 bis 1974: Ein Mann, der erklärtermaßen nicht den Staat, sondern seine Frau liebte und auch sonst durch nichts für das Amt qualifiziert war: Anders als seine Vorgänger hatte er keinen Führer ermächtigt und keine KZ-Baracken gebaut. Anders als seine drei Nachfolger (und als sein Gegenkandidat, der CDU-Politiker Gerhard Schröder, der prompt die 22 Stimmen der NPD bekam) hatte er weder Verantwortung in der NSDAP übernommen noch in der SA oder der Wehrmacht gedient.

Nein, Heinemann gehörte dem evangelischen Widerstand an. Aus Protest gegen die Wiederbewaffnung trat er 1951 als Bundesinnenminister zurück und aus der CDU aus und leitete später als Justizminister der SPD, zu der er nach dem Scheitern seiner Gesamtdeutschen Volkspartei gewechselt war, eine Humanisierung des Strafvollzugs ein und zeigte Wohlwollen für die revoltierende Jugend. Noch heute rätseln Historiker, wie es zu einer solchen personalpolitischen Panne kommen konnte.

Der Troubadour

Walter Scheel, FDP, 1974 bis 1979: Als junger Mann war Scheel Mitglied der NSDAP und Offizier der Luftwaffe, als Außenminister wirkte er an der Ostpolitik mit und verpasste der FDP ein sozialliberales Programm (könnte heutzutage den Verfassungsschutz interessieren). Als Präsident machte er das, was der Parvenü "auf den Putz hauen" nennt: Er ließ seine Dienstvilla mit mondänen Accessoires aufhübschen, den Weinkeller mit Champagner auffüllen und hatte noch Jahre später die höchste Spesenrechnung aller Würdenträger a. D.

Die Bilanz wäre also ausgeglichen und der jovial-biedere Scheel vergessen, wäre da nicht ein grobes ästhetisches Vergehen: "Hoch auf dem gelben Waahaagen / Sitz ich beim Schwager vorn / Vorwärts die Rosse traahaaben / Lustig schmettert das Horn", sang Troubadix Scheel und gelangte damit, als wollte er beweisen, dass die Modernisierung der Ära Brandt eine Lüge war, auf Platz 5 der deutschen Charts.

Der Wandersmann

Karl Carstens, CDU, 1979 bis 1984: 1933 trat Carstens der SA und später der NSDAP bei. Später fiel der Rechtsprofessor als glühender Befürworter der Berufsverbote und als ebenso glühender Gegner der Oder-Neiße-Grenze auf. Oder indem er Heinrich Böll vorwarf, dieser habe "unter dem "Pseudonym Katharina Blüm" ein gewaltverherrlichendes Buch geschrieben. Strafrechtlich relevant war das nicht. Dass ein Gericht "erhebliche Anhaltspunkte" dafür erkannte, dass Carstens als Fraktionschef der CDU/CSU vor einem Untersuchungsausschuss (zu Verbindungen des Bundesnachrichtendienstes zum Waffenhandel) eine Falschaussage gemacht hatte, hingegen schon.

Als Präsident wanderte er mit seiner Frau Veronica durchs Land und gab hernach zu Protokoll: "Es war überall sehr schön." Und sonst? Hier ein gutes Wort für die Atomkraft, dort ein Verdienstkreuz für einen argentinischen Putschisten, was man halt so macht, wenn das Amt ranzig und der Amtsträger rüstig ist.

Der Saubermann

Richard von Weizsäcker, CDU, 1984 bis 1994: Mitte der Sechziger gehörte Weizsäcker der Geschäftsleitung des Chemieunternehmens Boehringer Ingelheim an, wo seinen Biografen Werner Filmer und Ernst Schwan zufolge "keine wichtige Unternehmensentscheidung" ohne ihn fiel. Als bekannt wurde, dass die Firma Bestandteile des Entlaubungsmittels Agent Orange, an dessen Einsatz die Vietnamesen bis heute leiden, in die USA geliefert hatte, ließ Weizsäcker wissen, er habe davon nichts gewusst. Als Adjutant des Regimentkommandeurs war Weizsäcker am Überfall auf die Sowjetunion beteiligt. Vom Treiben der SS-Einsatzgruppen hinter der Front, so ließ er später wissen, habe er nichts gewusst.

Als 1991 ein Mitarbeiter des Sterns eine Geschichte über Kriegsverbrechen recherchierte, die Soldaten von Weizsäckers 23. Infanteriedivision begangen hatten, ließ dieser wissen, er habe davon nichts gewusst - ebenso wie er nichts darüber wusste, warum der Stern die Geschichte plötzlich nicht mehr drucken wollte. Dabei verdankt Weizsäcker seinen tadellosen Ruf vor allem der Rede, die er zum 40. Jahrestag des Kriegsendes hielt: "Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft", sagte er, und man möchte ihm heute noch zurufen: Potzblitz, darauf muss man erst mal kommen!

Befreit wurde nach Weizsäckers Lesart auch sein Vater Ernst, SS-Brigadeführer und wegen der Deportation von 6.000 französischen Juden nach Auschwitz zu fünf Jahren Haft verurteilter Staatssekretär im Auswärtigen Amt. Richard stand seinem Vater als Hilfsverteidiger zur Seite, und hält das Urteil immer noch für ungerecht. Ernst von Weizsäcker hatte sich übrigens in Nürnberg damit verteidigt, von den Vorgängen in Auschwitz habe er nichts gewusst.

Der Richter

Roman Herzog, CDU, 1994 bis 1999: Nazi war Herzog nicht, er ließ sich nur von welchen fördern: von NS-Marinerichter Hans Filbinger etwa, der ihn 1978 ins baden-württembergische Kabinett holte; oder seinem Doktorvater Theodor Maunz, der erst das "Judentum in der Rechtswissenschaft" bekämpfte, dann zum einflussreichen Grundgesetzkommentator aufstieg und bis zu seinem Tod 1993 anonym für die Nationalzeitung schrieb.

Herzog brachte es bis zum Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts und erläuterte als solcher, dass das verfassungsmäßige Verbot der Todesstrafe nicht etwa das bedeute, was der Laie darunter versteht (ein Verbot der Todesstrafe). Als Bundespräsident hielt er 1997 die erste "Berliner Rede" eines Bundespräsidenten, die in Ton und Inhalt an ältere Berliner Reden erinnerte: "Durch Deutschland muss ein Ruck gehen. Wir müssen Abschied nehmen von lieb gewordenen Besitzständen. Alle sind angesprochen, alle müssen Opfer bringen." Dann übernahmen Schröder, Fischer und Hartz.

Der Frömmler

Johannes Rau, SPD, 1999 bis 2004: Kein anderer späterer Bundespräsident fühlte sich bereits als junger Mann derart zur Schulmeisterei und also zum Amte berufen wie Rau. Als Redakteur evangelischer Magazine belehrte er junge Leute über den gottgefälligen Lebenswandel. Als Bundespräsident eilte ihm der Ruf voraus, er halte große Reden und erzähle famose Witze. Diesen etwa: "Karl-Otto, warum warst du nicht auf der letzten Ortsvereinsversammlung?" - "Wenn ich gewusst hätte, dass es die letzte ist, wäre ich gekommen."

Gar nicht witzig hingegen meinte Rau so was: "Die Welt mag im Argen liegen, aber da soll sie nicht liegen bleiben." Als ein paar Schummeleien (eine Geburtstagsfeier und private Flugreisen auf Kosten der WestLB) aus seiner Zeit als Ministerpräsident von NRW herauskamen, korrigierte er seine Aussagen so lange, bis die Öffentlichkeit eingelullt und - für einen Berufsprotestanten das Wichtigste - sein Gewissen rein war.

Der Banker

Horst Köhler, CDU, 2004 bis 2010: Als Staatssekretär war Köhler daran beteiligt, im Zuge der Wiedervereinigung die Sozialkassen zu ruinieren, später gab er als IWF-Direktor den darbenden Argentiniern den Rest. Als Bundespräsident aber wollte er mehr sein als ein Sparkassenfilialleiter, weshalb er sich fatalerweise seinen Vorgänger statt zur Warnung zum Vorbild nahm: "Ich will den Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft sehen wie einen Baum mit Wurzeln an beiden Enden des Stammes. Die Wurzeln des Vereins sind in Hamburg verankert. Aber der Verein hat es geschafft, auch in Afrika Wurzeln zu schlagen."

So ging das in einem fort. Köhler sprach von festen, tiefen, langen und verzweigten Wurzeln, von kulturellen, historischen, religiösen, beruflichen und ethischen, von einheimischen Wurzeln und von Wurzeln von weit her. Als er seinen Wurzelrednerjob schmiss, waren die Medien keinesfalls erleichtert, sondern warfen ihm vor, er habe damit, na klar, das "Amt beschädigt".

Der Wulff

Christian Wulff, CDU, seit 2010: Ja, und dann der.

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58 Kommentare

 / 
  • 6G
    677 (Profil gelöscht)

    Wie in aller Welt kommt dieser inzwischen drei Jahre alte Artikel eigentlich in die Kategorie "meistgelesen"?

  • ID
    ist das so wichtig?

    schöner text!

  • J
    Jared21

    Sehr geehrter Herr Yücel,

     

    wie sehen Sie eigentlich den türkischen Ministerpräsidenten? Ich hoffe, Sie sehen in ihm wie ich einen rechtsradikalen Hanswurst, der alle Integrationsversuche abschmettert und stattdessen die Nichtzugehörigkeit zur deutschen Gesellschaft betont.

     

    Wie jedermann weiss, ist die Assimilation in Berlin Da haben wir Deutschen ja noch Glück, dass wir nicht so einen Volltrottel haben. Ich vermisse einen Bericht über den rustikalen Deppen sowie über seine First Bäuerin!

     

    Mfg

  • RB
    Robin B.

    Wie jeder Artikel von Herrn Yücel: Einseitig und schlecht recherchiert. Ich werd jetzt hier nicht alles von den anderen Kommentatoren wiederholen, aber einfach nur draufhauen, alles negative zusammentragen und alles positive weglassen... muss das wirklich sein? Die meisten von den Kerlen sind mir auch unsympathisch und waren wahrscheinlich kortupte A...Trotzdem ist das mal wieder ein Artikel für die Tonne!

  • CB
    Christel Buchinger

    würde einem das Amt angeboten, man müsste es bei dieser Ahnenreihe ablehnen! Ich bin mal gespannt, was hinter diesem Sturz von Wullf steckt. Die Wahrheitsliebe der Bildzeitung ja wohl nicht. Irgendwann wird es rauskommen. Und wir werden uns noch wundern, wie Herr Gauck in der Lage ist, "das Amt zu beschädigen"!

  • S
    Surfer_in

    Heinemann ein Ausrutscher? Naja.

     

    Dies hab ich bei Cafe Morgenland gefunden (bislang nicht weiter recherchiert): "Als im April 2000 der damalige deutsche Präsident Rau Griechenland besuchte, gab es keine Proteststimmen gegen eine andere, ebenfalls vergessene Geschichte: Rau war in der Nachkriegszeit Parteigenosse des Rechtsanwalts Max Merten, des Schlächters der griechischen Juden von Thessaloniki. Deren Partei, die „Gesamtdeutsche Volkspartei“, wurde 1952 durch einen anderen engen Freund und späteren Verwandten von Rau, Gustav Heinemann, gegründet (die Ehefrau von Rau war die Enkelin von Heinemann). Merten wurde in Griechenland, bei einem „unachtsamen“ Besuch 1957, verhaftet und durch ein griechisches Gericht wegen seiner Verbrechen zu 25 Jahren Haft verurteilt.

     

    Anschließend, unter dem Druck der deutschen Regierung, wurde er nach Deutschland abgeschoben, dort nach einem kurzen Prozess (und dank der juristischen und politischen Unterstützung durch Heinemann), freigelassen. Max Merten bekam von der deutschen Regierung eine reichliche Entschädigung für seine „ Strapazen im griechischen Gefängnis“ und Gustav Heinemann wurde 1969 deutscher Bundespräsident!"

  • E
    Edelweiß

    Bitte die Kommentierung bzw. Liste über Wulff bis zum heutigen Kanditaten fortsetzen. Selten so geschmunzelt. Auch die Aussagen bzw. historischen Fakten stimmen.

  • M
    Mike

    Lieber Deniz,

     

    ist Denunziation das einzige, was du kannst? Anders gefragt: hast du dich am Mate-Tee verschluckt?

  • N
    Nadine1978

    Nachdem wir mit Gustav Heinemann einen Präsidenten hatten, der sich für das Wohlergehen von Strafgefangenen einsetzte, bräuchten wir vielleicht heutzutage einen Präsidenten, der sich für das Schicksal der OPFER von Verbrechen interessiert.

  • B
    Bastian
  • M
    Mark

    Einseitiges, subjektiv verfärbtes journalistisches Geplaudere. Alles schlecht reden und selbst nen Presseausweis besitzen und damit ÜBERALL satte Prozente kassieren...

    Das ist leider kein guter und schon gar nicht hilfreicher Journalismus.

  • VL
    vergessene Liebe

    ... Mein "Gott" nochmal.. (Nietzscheanisch gemeint..)Warum diese Hetze gegen den, evtl. etwas lapsigen(verzeihbar!!), jedoch im Rahmen der `deutschen Moral´ der Aufklärung unbedingt guten Hr. Präses Wulff ???

    Im europäischen Rahmen z.B. ist Herr Wulff das "deutsche Äquivalent" zur historisch- religiösen Figur von GB´s Queen Elisabeth, die sich- nunmehr seit 60 Jahren, ereifert, um `ihre´ Nation- im Sinne eines verschwundenen Empire- in sozialer- unerträglicher- Klassengesellschaft von "Herren und Dienern" zu erhalten!

    Herr Wulff setzt einen- etwas visionären- moralischen- modernen Standard, europäisch und global... in dessen Kielwasser selbst Frau Merkel `segelt´!!!... Der der GB

    Queen Elisabeth und ihren `LORDS´ total fremd ist, weil sie in der Vergangenheit leben. Ich meine, dass Herr Wulff - auch im Lichte seiner privaten `Extravagancen´ - als Präsident sehr positiv bewährt hat!

  • TR
    Tabula Rasa

    Zunächst ein Kompliment (!) für diese WAHRHEIT.

     

    Unter "Der Ausrutscher" ist aber die Wahrheit "ausgerutscht". So schrieb der Autor: Gustav Heinemann (...) hatte (a)nders als seine drei Nachfolger (...) weder Verantwortung in der NSDAP übernommen noch in der SA oder der Wehrmacht gedient. (...) Nein, Heinemann gehörte dem evangelischen Widerstand an. (...)

     

    Erinnert sei deshalb an die christliche "Rattenlinie", über die unzähligen Naziverbrechern die Flucht gelang. - So auch dem Kommandanten der Vernichtungslager Sobibor und Treblinka ...

     

    Franz Stangl kurz vor seinem Tod (1971): Ich floh am 30. Mai 1948 aus dem Linzer Untersuchungsgefängnis. Dann hörte ich, daß ein Bischof Hudal beim Vatikan katholischen SS-Offizieren half, und so fuhr ich nach Rom. Von Hudal habe ich nach einer Wartezeit einen Rote-Kreuz-Paß und Reisegeld bekommen, um mich nach Syrien und später nach Brasilien einzuschiffen.

     

    Bereits im Lager Glasenbach, wo Franz Stangel nach dem Krieg zwei Jahre interniert war, hatte er erfahren, daß es das wichtigste sei, bis Rom zu kommen. Dort gäbe es eine kirchliche Stelle, die weiterhelfen würde. Protestanten sollten sich an Präses (Gustav) Heinemann wenden, Katholiken würden beim österreichischen Bischof (Alois) Hudal Zuflucht finden.

     

    Ein paar Anmerkungen noch zu zwei weiteren präsidialen Lichtgestalten.

     

    "Der Richter" Roman Herzog war kein Nazi, nein ... allerdings war dieser beim "Zusammenbruch" des "Tausendjährigen Reiches" auch erst 11 Jahre jung.

     

    Ist dieser Typ kein Nazi (wirklich nicht?) oder zumindest faschistoid, so glänzt dieser Bundespräsident a.D. immerhin als erzreaktionärer Ungeist.

     

    Zitat: Am 30. April (2008) trat Ex-Bundespräsident Roman Herzog auf einer Pressekonferenz im Pressezentrum des Parlaments zusammen mit dem ehemaligen sozialdemokratischen "Superminister" Wolfgang Clement (!) auf, um das neueste Buch des so genannten Konvent für Deutschlands publik zu machen. Der Konvent für Deutschland ist ein rechter Think Tank, zu dessen Mitarbeitern bedeutende Mitglieder des politischen, unternehmerischen und Banken-Establishments in Deutschland gehören.

     

    Herzog gab in seiner Antwort auf die Frage eines Journalisten einen Einblick in die durch und durch elitäre Denkweise des Konvents. Als er gefragt wurde, wie er glaubt, die Unterstützung der deutschen Bevölkerung für seine Vorschläge zu bekommen, platzte er mit folgender Antwort heraus: "Das Volk folgt... das sagt doch schon der Name." Als er merkte, dass er zu weit gegangen war, versuchte Herzog schnell, seine Äußerung zu korrigieren und seinen entlarvenden Ausrutscher herunterzuspielen.

    (http://www.wsws.org/de/tools/index.php?page=print&url=http%3A%2 %2Fwww.wsws.org%2Fde%2F2008%2Fmai2008%2Fherz-m10.shtml)

     

    (! Wolfgang Clement [2005]: Biologen verwenden für Organismen, die zeitweise oder dauerhaft zur Befriedigung ihrer Nahrungsbedingungen auf Kosten anderer Lebewesen - ihren Wirten - leben, übereinstimmend die Bezeichnung Parasiten. [http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2005/10/20/a0001])

     

    Als Volksverhetzer gefällt sich dieser Bundespräsident a.D. dann auch noch ...

    der ja (bitte nicht vergessen) durch Die Gnade der späten Geburt kein Nazi sein konnte ...

    Roman Herzog (er bezieht aus Steuerngeldern Monat für Monat eine Pension von 19.000 Euro) im Jahre 2008: Die Alten plündern die Jungen aus!

    (http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=3144)

     

    Schließlich noch das (wie R. Herzog) christlich-demokratische Parteimitglied Christian Wulff ... der unlängst sehr präsidial von "Stahlgewittern" schwadronierte ... und sich damit (wie im übrigen einst auch Bundeskanzler a.D. Helmut Kohl) als Jüngerer von Ernst Jünger outete.

     

    (Joseph Goebbels' Tagebucheintrag vom 20. Januar 1926: Ernst Jünger "In Stahlgewittern" gestern zu Ende gelesen. Ein glänzendes, großes Buch. Grauenerregend in seiner realistischen Größe. Schwung, nationale Leidenschaft, Elan, das deutsche Kriegsbuch. Einer aus der jungen Generation ergreift das Wort über das tiefe seelische Ereignis Krieg und verrichtet Wunder innerer Darstellung. Ein großes Buch. Dahinter steht ein ganzer Kerl.)

  • N
    noevil

    @Thomas, das ist Urban Priol - zum Kringeln.

     

    Wenn ich Wulff's Karikatur für künftige Portraits erstellen müsste, würde ich ihn sitzend darstellen, auf einem Bobby-Car, damit die Nachwelt weiss, wie enorm wichtig uns ein durch nichts aber auch gar nichts angehauchter Bundespräsident ist.

     

    Wenn irgend jemand Ambitionen auf dieses Amt hat, soll er sich ja von Kindesbeinen an hüten, sich von irgend jemandem einen Vorteil verschaffen zu lassen. Es könnte ja eine Falle (für später) sein..........

  • KK
    Karl K

    @von Peter Gunkel:

    "Herr Lübke war, bei aller berechtigter Kritik kein Nazibaumeister, der Satz "liebe Neger" nachweislich nicht gefallen (ein wenig recherchieren soll ja auch schonmal helfen aber gut)".

     

    Letzteres stimmt.

     

    "Nazibaumeister" cum grano salis leider auch.

     

    "Als Mitglied im Jägerstab war er für die Firma Schlempp ab Mai 1944 verstärkt für die Dezentralisation und die U-Verlagerung von Flugzeugwerken verantwortlich."

     

    "U-Verlagerung (Untertage-Verlagerung) bezeichnet eine Vielzahl von unter die Erdoberfläche verlagerten deutsche Rüstungs-Produktionsanlagen während des Zweiten Weltkriegs."

     

    Mitglied der Gruppe Schlemmp und damit mit Schacht Dora verbandelt.

     

    Es hinreichend bekannt, dass durch die Produktion untertage der V 2 mehr Menschen ( KZ- Häftlinge, Zwangsarbeiter zu Tode kamen/geschunden worden sind als durch den Einsatz der Waffe selbst).

     

    Natürlich bestritt er wie Werner von Braun fälschlicherweise je in Schacht Dora gewesen zu sein. Ich mein mich dunkel an Fotos zu erinnern, auf denen er dort zwischen den bekannten Größen halbverdeckt, aber deutlich erkennbar zu sehen ist.

     

    Wikipedia:

     

    1966 berichtete die Zeitschrift konkret ebenso wieDDR-Medien über Lübke als „KZ-Baumeister“. Hierbei handelte es sich ursprünglich um eine vomMfS der DDR initiierte Kampagne;[9] gleichwohl stellten Historiker später fest, dass die behaupteten Tatbestände im Kern stimmten.[10] Ein Teil der vorgelegten Belege wurde jedoch fehlinterpretiert beziehungsweise war eindeutig unglaubwürdig oder manipuliert.[11] Der Stern, der 1968 aufgrund vonSchriftgutachten zu dem Schluss gekommen war, dass seine Unterschriften unter den Bauplänen vonZwangsarbeiterlagern echt waren, setzte Lübke ebenfalls unter Druck.[12] Um das Amt aus dem bevorstehenden Bundestagswahlkampf herauszuhalten, kündigte Lübke am 14. Oktober 1968 seinen Amtsverzicht zum 30. Juni 1969 an,"

     

    Das MfS hatte zu dick aufgetragen :

    die Akte war echt, aber nicht die Aktendeckel samt Aufschrift!

    Alles war im sogenannten Braunbuch enthalten. Neben vielen Ausführungen über andere Belastete.

     

    Für mich als junger Richter in Westfälisch Sibirien  war es schon makaber in der Town Leuten zu begegnen, die im Braunbuch verewigt waren und noch oder gerade nicht mehr demselben Gewerbe nachgingen/gegangen waren.

    Anyway. Noch Fragen ?

  • V
    vic

    Na ihr Vollpfostenverteidiger. Ihr seid also überzeugt, dass die BRD stets bestqualifizierte Präsidenten hatte?

    Stimmt schon, Deutschlands Wähler haben die Politiker die sie verdienen.

    Unser BP ist Merkels BP, und Merkel wollten wir.

    Ich allerdings nicht- und das gilt für beide.

  • A
    Andreher

    @Andrea Danke für Deinen Denkanstoß. WIR arbeiten schon unter Hochdruck daran, herauszufinden, was UNS der Artikel sagen soll, bzw. sagen muss bzw. müsste, bzw. können müsste. WIR sind UNS ersteinmal nicht ganz sicher, wer für die Verständnisschwierigkeiten zur Rechenschaft zu ziehen ist: der Autor, der Leser, Kaffka, das Bildungssystem? Die Lage ist komplizierter als gedacht: Ist der Wulff einer von vielen? Ist er einzigartig, gar auf seine Weise besonders? Ist er ein guter oder ein schlechter? Können WIR eigentlich eine Ahnung haben? Es gibt Hoffnung, schließlich wissen WIR, dass die anderen gar nicht so schlecht waren. Früher war eh alles besser. Der Depp war übrigens gar kein Depp, sondern ein Alzheimi. Eigentlich ein Süßer - wie du, ich und WIR. WIR Deutsche und UNSER Präsident - eine Beziehung, die so alt ist, wie die junge Republik.

  • H
    HHansi

    Uuuuh war der gut, ich hab heftig gelacht. Ja ja der Buntespräsident - präsidiert über ein buntes Volk, das keinen Deut besser ist :-D

  • VL
    vergessene Liebe

    Ein ausgezeichneter Text ! Guter "research".. und der unterschwellige Humor- Ton ! Gut zu lesen!

    Und ´hihihi´...

    Der Vorwurf der "Amtsbeschädigung" gegen Herrn Wulff wirkt m.E. sehr entkräftet- oder `fast´ ins lächerlich- karnevalähnliche gezogen!

    Quasi alle präsidentialen Vorgänger von Herrn Wulff haben (hatten) ihre eigenen hässlichen Flecken ihrer Ämter während der deutschen NAZi- Zeit an ihren Anzügen, die sie im Präsidentenamt der BRD trugen.

    Im Grunde war dadurch das Amt des Bundespräsidenten an sich, seit der Grundlegung der BRD, durch quasi alle bisherigen Amtsinhaber- "beschädigt" !!

    Aber man kann dem Herrn Wulff keinerlei historische Untaten - zur Zeit der deutschen NAZi- Herrschaft, 1933-1945 nachweisen! Im Grunde ist Herr Wulff damit selber, in seinem Gewissen, historisch "unbeschädigt" und stellt das Amt des Bundespräsidenten endlich einmal auf "humanistisch- moralisch- zukunftsgerichtete Füsse! All diese `kleinbürgerliche anpinkelei´ gegen Herrn Wulff.. Wegen seiner `privaten Freundschaften und Geldgeschäfte´ (die nur seine Sache sind!), sind irgendwie sichtbar als Versuche, "das Amt des Bundespräsidenten" zu beschädigen! Die "causa Wulff" ist m.E. nur eine leere Blubberblase von BZ etc. um das Amt des Präses zu beschädigen, weil Herr Wulff sich in einigen Fällen moralisch konträr zur herrschenden Neoliberalen Ideologie geäussert hat!

    Will die gegenwärtige politische Landschaft in der BRD gerne einen Präsidenten haben- (wie die meisten vergangenen)- die sich der `flexiblen´ ideologischen Moral der Regierung unterordnen? Wenn: Dann muss Herr Wulff das Amt des Präses wohl verlassen, allein deshalb weil er sich objektiven europäischen und globalhumanistischen Prämissen von Moral+ Ethik verpflichtet sieht und als solches, mit seiner Stimme, der Regierung übergeordnet sein sollte. Dann wäre es eine Idee, das Amt des Bundespräses abzuschaffen!

    Aber zum anderen: Wenn die BRD einen Präsienten haben will, der als "eigener moralisch- ethischer" Mensch, autonom- und mit einer `begrenzten Narrenfreiheit´ als moralisch- ethischer `Vordenker´ der Republik fungiert, als moderner `Aufklärer´ (und nicht als sozial-moralisches "Anæstetikum") ... dann? "JA" zu Herrn Wulff !!

  • T
    tommy

    Fällt mir ja als eher rechts stehender Zeitgenosse schwer das einzugestehen, aber Herrn Yücels Beschreibungen der Bundespräsidenten sind nicht nur erheiternd (wenn einem auch das Lachen im Halse stecken bleiben kann), sondern absolut treffend. Ich bin 27 und fand bisher alle Bundespräsidenten, die ich bewusst wahrgenommen habe, furchtbar. Bei Rau und Köhler ging mir der penetrante, religiös gefärbte Moralismus auf die Nerven, den ja Wulff übernommen und auf die Spitze getrieben hat. Herzog fand ich noch am akzeptabelsten (die Nazi-Vorwürfe Herrn Yücels erscheinen mir hier überzogen; peinlich war allerdings, dass Herzog in Polen den Ghetto Aufstand von 1943 und den Heimatarmee-Aufstand von 1944 verwechselte, letzterer war ihm anscheinend nicht bekannt). Bei Weizsäcker finde ich ebenfalls die Behauptung, er habe während des 3. Reichs von nichts gewusst, irritierend; meine eigenen Verwandten, die aus in Informationshinsicht weniger privilegierten Schichten kamen, haben durchaus einiges von NS-Verbrechen mitbekommen und dies - in welchem Ausmaße kann ich nicht feststellen - auch später zugegeben; Weizsäckers "Amnesie" wirkt hier lächerlich.

    Wulff passt jedenfalls gut ins Bild

  • B
    Bernard

    Ihren Kommentar

    Scheel wurde zum Mitglied der deutschen Akademie für Sprache und Dichtung gewählt,was Thomas Bernhard zum Austritt aus selbiger zum Anlass nahm.

  • WH
    wolfgang Heuckmann

    Fakten werden ohne Zusammenhang zusammengetragen, rhetorisch gut, aber menschenverachtend.

  • VE
    von Ebstorff

    Nicht umsonst nennt der Kabarettist Volker Pispers den Altbundespräsidenten Herzog ungestraft "hirnamputiert". Herzogs "Ruckrede" war an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Alle sollte Opfer bringen, dass er auf Teile seiner Riesenpension verzichtet hat, ist nicht überliefert...

  • D
    derherrschmitz

    das ist schon echt gemein: alle machen sich auf youtube über unsere bundespräsidenten lustig. sogar ich. mein tip: wir sollten sie nicht als vollpfosten denunizieren, sondern als tore bejubeln.

  • S
    Stonk

    Besonders gelungen ist in der Tat die Heinemann-Passage!

  • S
    Stefan

    Schön, dass bei all den Fakten und Argumenten, die gegen die aufgelisteten Staatsoberhäupter vorgebracht werden können, diese typischen Vertreter der selbstgerechten Vollpfosten den Köhler immerwieder als "Sparkassenfilialleiter" oder so bezeichen müssen. Sowas macht dann in toto unglaubwürdig. Habt ihr eigentlich Komplexe, wenn ihr mit Männern wie Köhler konfrontiert werdet ... oder warum?

  • J
    Jan

    Wieso eine Einstellung gegen die Wiederbewaffnung, die Humanisierung des Dtrafvollzugs und Verständnis für die rebellierende Jugend die Einschätzung als Fehlbesetzung in diesem Amt rechtfertigen ist mir nicht ganz klar. Ich sehe es eher als Beweis einer sonst unerreichten Eignung für das Amt.

  • M
    Moppl

    Also ich fand die Kolumne über die dämliche Fußball-WM köstlich. Ein "Türke" der sich über "deutsche" Fußballer und Innen lustig machte und die taz-Kommentierer standen Kopf! Und nun sind die werten Herrn Bundespräsidenten dran.

    Vielen Dank, Herr Yücel!

  • S
    scheipant

    gelungener artikel - wirklich sehr gelungen >:o)

  • I
    igitt

    Außen hui innen pfui! Und ein einfacher Briefträger muss eine saubere Weste haben!?

  • A
    André

    Hmmm, bei solch strengen Maßstäben, die hier indirket angelegt werden hätte vielleicht nur einer eine Chance auf das Amt: Jesus?!

  • C
    Chris

    Vielleicht könnte man der Vollständigkeit halber noch erwähnen, dass "Der Depp" Lübke an fortgeschrittener Altersdemenz litt.

  • CS
    Christian Schuhmacher

    Wenn man Lübkes Erkrankung (Zerebralsklerose) nicht erwähnt - die inzwischen allgemein bekannt ist - die in der zweiten Amtszeit u.a. zu den genannten Versprechern führte - und ihn als 'Depp' bezeichnet, dann ist das menschlich peinlich und schlecht recherchiert.

     

    Das ist dann BLÖD-Niveau! Unter Journalismus stelle ich mir etwas anderes vor ... :-(

     

    Da hab' ich dann nicht weitergelesen (abgesehen davon dass das mit dem Vollpfosten von der 'heute show' geguttenbergt ist.

     

    Und es verwundert mich schon, dass Euer Facebook-Beitrag verschwunden ist, nachdem ich dort einen Kommentar gepostet hatte.

     

    Ein Schelm, der da an Zensur denkt. ;-)

  • BL
    Bürger Lars aus Stuttgart

    Der Autor jagt in einem Parforceritt durch die deutshen bundespräsidenten der Nachkriegsgeschichte. Was ist denn ihr Begehr? Dieses Amt abzuschaffen, nur weil ihr oberflächlicher Artikel alle bisherigen Amtsinhaber als Tölpel ausweist?

     

    Menschenfreund hat diesen Artikel bereits sehr gut beschrieben.

     

    Mancher Autor kann auch ein Vollpfosten sein.

  • C
    Copieur

    Ich bin neugierig über was der Autor über Joachim Gauck geschrieben hätten könnte. Oder war er vielleicht von vornerein als vermeintlicher Nichtvollpfosten disqualifiziert?

  • W
    Wolf

    Ein BP ohne folgende Privilegien:

     

    Immunität

    Sicheren 5-Jahres-Vertrag

    Hohe Pensionsansprüche und diverse weitere Vergünstigungen auf Lebenszeit

    Beste Aufenthaltslage (Schloss)

    und und und

     

    Welcher Politiker würde sich dann noch für ein derarte nicht mehr i.d. heutige Zeit, eigentlich unnützes und für den Steuerzahler viel zu teures Amt interessieren?

     

    KEINER von denen, die Nehmerqualitäten pflegen und für die das Wort Unrechtsbewusstsein ein nicht gewolltes verstandenes Fremdwort ist.

  • FM
    freie Meinung

    Besser kann man die Überflüssigkeit des Grüß-August-Postens kaum auf den Punkt bringen.

     

    Herr Wulff übertrifft mit Abzocker-Mentalität aber alle Vorgänger.

  • BM
    Bernardo Markowsky

    Gratuliere. Kein Kommentar, ausser der Bemerkung, dass es sich bei diesem Artikel nicht um Unterhaltung handelt, sondern um recherchierte Staatsblamage. Oder: mit wem Staat zu machen ist.

  • U
    uff-tata

    Und da ja "die Nazis eine linke Partei" waren, wie wir brandaktuell von Erika Steinbach lernen durften, hatte die BRD also hauptsächlich linke Bundespräsidenten. Hätt ich nicht gedacht!

     

    Jedenfalls immer wieder ein lehrreicher Spass, Deniz Yücels Kolumnen zu lesen, danke!

  • KK
    Karl K

    " oder seinem Doktorvater Theodor Maunz, der erst das "Judentum in der Rechtswissenschaft" bekämpfte, dann zum einflussreichen Grundgesetzkommentator aufstieg und bis zu seinem Tod 1993 anonym für die Nationalzeitung schrieb."

     

    Fehlt in dieser wunderbaren Vollpfostenrecherche der Satz:

    " Er , Roman Herzog, habe als sein langjähriger Vollassistent

    und Doktorand von letzterem erklärlicherweise nichts gewußt.

    Dafür habe er sich aber zu dem mit Berufsverbot nach WK II bedachten

    Carl Schmitt (bedeutendste Äußerung: " Der Führer schützt das Recht"

    zur Abschlachtung von Röhm und v. Schleicher)

    nach Attendorn zum Ritterschlag als Absolution begeben.

  • G
    G.Nau

    Wir brauchen wieder einen "Ausrutscher" wie Heinemann. Ein Mann wie Heine und kein Sauerbier , da gibts nur einen Wolf Biermann.

  • R
    Rega

    Einfache Logik - da wird der Herr Wulf einfach gegen seine Vorgänger aufgewogen und gut ist es. - Schön wenn die Dinge des Lebens so einfach sind.

     

    Ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich diesen Mann und seine Einstellung zu dem Amt nebst seiner Schickimicki-Gattin unerträglich finde. Und nein, der Islam gehört selbstverständlich nicht zu Deutschland.

  • N
    naseweiser

    Fein ! Danke , Deniz Yücel !

    Den link zu dem Artikel habe ich mir abgespeichert . Kann man noch brauchen ...

  • A
    Alicia

    Danke fuer die gute Unterhaltung. Hervorragender Artikel!

  • A
    Andrea

    Ich komm nicht so ganz dahinter was mir der Artikel sagen soll, Wulff einer von vielen oder die anderen waren (nach Yücel) auch nicht besser? Ich finde schon das wir durchaus bessere hatten und auch einen besseren verdienen

  • RV
    r. vogel

    wirklich schön!

  • PG
    Peter Gunkel

    Die Satire zum Freitag?

    So viele dreiste Behauptungen als Wahrheit zu verkaufen, ist schon recht bemerkenswert.

    Herr Lübke war, bei aller berechtigter Kritik kein Nazibaumeister, der Satz "liebe Neger" nachweislich nicht gefallen (ein wenig recherchieren soll ja auch schonmal helfen aber gut). Seine peinlichen Ausrutscher sind hauptsächlich einer Erkrankung zu "verdanken". Weizsäckers Rede zum 8. Mai wird nahezu von allen, auch den "linken" Politologen als Meisterleistung anerkannt.

    Vermutlich hat der Autor nicht verschmerzt, dass bislang kein Grüner Bundespräsident geworden ist?

    Schönes Wochenende.

  • WB
    Wolfram Becker

    Das Sammelsurium der Bundespräsidenten, dazu noch die Bundeskanzler: nicht die Spitze der Nation, sondern deren Bodensatz....

  • KB
    Klara Blum

    Superartikel - für eine Schülerzeitung vielleicht, aber in einer Zeitung wie die Taz deplaziert.

    Vielleicht liegts ja mittlerweile an meinem Alter:

    Pubertistenausdrücke wie Vollpfosten für Menschen, die man kritisiert oder ablehnt, finde ich überflüssig... Es ist halt ein Modewort.

    Oberflächliches wohlfeiles Bashing von Ex- Bundespräsidenten bringt mir jedenfalls keine neuen Erkenntnisse. Ansonsten schließe ich mich dem Kommentar von menschenfreund an.

  • S
    Schön ...

    ... dass mal jemand einen geschichtlichen Überblick zum Thema Bundespräsident und "Amtsbeschädigung" liefert. Vergleiche relativieren. Natürlich ist Wulff mittlerweile, aus anderen Gründen, ebenfalls zweifelhaft, aber NSDAP-Mitglied oder schlimmer war er jedenfalls nicht.

  • W
    Waage

    Ist der D.Y. denn nun bescheuert oder genial, oder beides?

     

    Top journalistischer Artikel - dankeschön!

  • G
    gouvernator

    Fasst man zusammen, so genügte offensichtlich keiner der bisherigen Präsidenten den yücelschen Qualitätsansprüchen. Daher kann es nur eine Lösung geben: "Yücel for president"; dies aber nur bei Anwendung des özdemirschen Inklusionsmodells. Bei diesem Modell wird jeder "angenommen wie er ist". Da kann sich dann hinterher niemand mokieren...

  • MM
    Michael Müller

    Mal wieder ein Artikel mit dem Thema "ich weiß alles besser". Anstatt sich kritisch mit Personen und deren öffentlichen Wirken auseinanderzusetzen, wird in diesem Artikel nur leicht und locker draufgehauen. Ich meine auch die Bundespräsidenten sind Menschen, denen insbesondere vor dem Amt Fehler zustehen. Ich denke, dass auch der Autor dieses Artikels weder fehlerfrei ist, noch sein möchte.

    Und nur ein Detail: neben allem kritischen Geplappere zu Roman Herzog - bei dem es mir so vor kommt, als würde es der Autor geradezu schade finden, dass dieser kein Nazi war - ist dies der zentrale Mitverfasser der Grundrechtecharta der Europäischen Union! Also bitte auch das Positive einer Amtszeit aufzeigen, sonst ist die Darstellung zu simpel.

  • R
    reblek

    Gut zu wissen, dass Deniz Yücel nicht nur frauenfeindlichen Blödsinn im Zusammenhang mit Fußball schreiben kann. Besonders gelungen finde ich die Passage über Heinemann.

  • V
    vic

    und dann der;))

    Dessen Bilanz kann man auch bald schreiben.

  • T
    Thomas

    War es Volker Pispers oder Urban Priol der Wulff immer als Muppet macht?

     

    Egal, genau das seh ich immer wenn der vor ne Kamera tritt, so ne Kermit-artige Stimmer und ne Hand im A****

     

     

    :D Schönes Wochenende euch allen

  • JK
    jürgen Klopps

    Sehr, sehr gut recherchiert. Danke für diese klaren Worte!

  • M
    menschenfreund

    So verehrtester Deniz Yücel, da habe Sie es aber einmal allen gegeben: den/die Vollpfosten/in Wähler/innen, den Vollpfosten Parlalamentarieren/innen und übehaupt allen...

    Saube rechertchiert, sachlich geschrieben und ein epochal gutes Stück Aufklärungsarbeit geleistet.

    Wären Sie nicht besser auf einen Spaziergang an die frische Luft gegangen?