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Blain|Southern BerlinUndramatisch, poetisch: Sislej Xhafas Readymades

So viel schöner leerer Raum bei Blain|Southern! Obwohl man in der großen Halle der Galerie ständig auf höchst interessante Skulpturen, weiße, mit transparenter Plastikfolie verhängte Leinwände und sinnfällige Installationen stößt. Die wunderbare Paradoxie ist das Werk von Sislej Xhafa. Den im Kosovo geborenen Künstler, der heute in New York lebt und arbeitet, beschäftigen Fragen der Identität, der sozialen und wirtschaftlichen Mobilität, also Migration, und die Antworten, Intrigen und Verleugnungen der Politik im Hinblick darauf.

Die Bilder, die Sislej Xhafa entwirft, sind glücklicherweise nicht verrätselt, kommen gleichwohl nicht mit dem Holzhammer daher, sondern wie auf Samtpfoten. Irgendwo liegt da die typische, weiß-rot-blau karierte Plastiktüte auf dem Boden, in der man dann einen Kronleuchter entdeckt. Der Verlust von Heimat, ganz undramatisch, poetisch. Und dann das Mikrofon an der Wand. Kaum, dass man es bemerkt. Sitzt da wie ein seltsames Insekt und ist doch das Ohr, das manche Wände haben. wbg

Bis 23. 12., Di.–Sa. 11–18 Uhr, Potsdamer Str. 77–87

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