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Archiv-Artikel

Bitte Pastor anrufen!

Rechtsextremen soll beim Austieg aus der Szene geholfen werden – wenn potentielle Aussteiger anrufen

Bremen taz ■ Jugend- und Sozialsenatorin Karin Röpke (SPD) und Innensenator Thomas Röwekamp (CDU) wollen „Angehörigen der rechten Szene“ das Aussteigen erleichtern. Im Vergleich zu anderen Bundesländern gibt es in Bremen zwar nur wenige rechtsextreme Gruppierungen, trotzdem „stellt jeder Einzelne von ihnen eine politische Herausforderung dar“, betonte Röwekamp.

Als Ansprechpartner hat sich Pastor Dirk Scheider von der „Vereinigten Protestantischen Gemeinde der Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche“ in Bremerhaven zur Verfügung gestellt. Ehrenamtlich will er in dem Aussteigerprogramm der erste Ansprechpartner für die Rechtsextremen sein, die sich zu einem Ausstieg entschliessen.

„Es ist natürlich schwierig, an die jungen, hauptsächlich männlichen Erwachsenen heranzukommen“, so Röpke. Deshalb findet der Senat die Lösung mit Pastor Scheider auch so gut. Dieser darf nämlich zunächst schweigen, was die Hemmschwelle für die Betroffenen vielleicht herabsenken kann.

Nach dem Gespräch können dann weitere Schritte eingeleitet werden, im Einzelfall kann das Programm bei größerer Bedrohung die Betroffenen auch mit einem Wechsel der Wohnung und dem Arbeitsplatz, bis hin zum Wechsel der Identität unterstützen.

Geholfen wird aber nur denjenigen, sich von sich aus melden. Kontakt zu Pastor Dirk Scheider gibt es unter D.Scheider@Nord-com.de oder ☎ 0471-412647 ev