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Bishops Mörder zum Tod verurteilt

■ In Grenada wurden die Putschisten von 1983 verurteilt. Sie hatten der Revolution ein blutiges Ende gesetzt

St.Georges (ap,dpa,taz) - In St.Georges, der Hauptstadt der Karibikinsel Grenada, wurden am Donnerstag 14 zum Teil prominente Angeklagte zum Tod durch den Strang verurteilt. Sie wurden von Geschworenen für schuldig befunden, für die Ermordung des damaligen Ministerpräsidenten Maurice Bishop sowie dreier seiner Kabinettsmitglieder und sieben weiterer Personen am 19. Oktober 1983 verantwortlich zu sein. Zum Tod verurteilt wurde unter anderem General Hudson Austin, damals Oberkommandierender der Streitkräfte, der Bishop in einem Militärputsch entmachtet hatte. Ferner ergingen Todesurteile gegen den ehemaligen stellvertretenden Ministerpräsidenten Bernard Coard, der den Putsch inszeniert hatte, und dessen Frau Phyllis, die dem Zentralkomitee von Bishops Partei „New Jewel Movement“ angehörte. Maurice Bishop hatte im März 1979 in einem weitgehend unblutigen Putsch gegen den von der US–Regierung ausgehaltenen Diktator Eric Gairy die Macht im Land übernommen und danach einen revolutionären Prozeß eingeleitet. In seiner eigenen Partei geriet der sehr populäre Bishop, der für eine freiheitliche sozialistische Revolution einstand, allerdings zunehmend unter Druck eines dogmatischen marxistischen Flügels, der von seinem Stellvertreter angeführt wurde und für eine rigide Parteiherrschaft nach sowjetischem Muster eintrat. Am 14. Oktober putschte dieser Flügel, setzte Bishop fest und ließ ihn, nachdem er von einer Volksmenge befreit worden war, erschießen. Die USA nahmen die Ereignisse zum Anlaß für eine militärische Invasion. US–Marines nahmen fünf Tage nach der Ermordung Bishops die Putschisten fest und installierten ein prowestliches Regime. Ein Jahr später wurde der von den USA favorisierte Spitzenkandidaten der Neuen Nationalpartei (NNP), Herbert Blaize, zum Premier gewählt.

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