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BirmaTote bei Protesten

Eskalation in Birma: Bei Ausschreitungen wurden mehrere Demonstranten durch Schüsse von Militärs getötet, Dutzende wurden festgenommen.

Feuer auf den Straßen von Rangun Bild: ap

RANGUN taz/dpa Die nach Massenprotesten buddhistischer Mönche unter Druck geratene Militärjunta in Birma ist am Mittwoch erstmals mit offener Gewalt gegen die Demonstranten vorgegangen. Mindestens acht Menschen wurden nach Angaben eines oppositionellen Rundfunksenders in der Hafenmetropole Rangun durch Schüsse getötet, annähernd 150 weitere verletzt. Der aus Norwegen ausstrahlende Rundfunksender Democratic Voice of Burma berichtete unter Berufung auf Augenzeugenberichte, neben fünf Mönchen seien auch drei zivile Demonstranten vom Militär getötet worden. Die internationale Gemeinschaft richtete dringlichste Mahnungen an die Militärjunta, die Situation nicht eskalieren zu lassen.

Bei Schlagstock- und Tränengaseinsätzen der Sicherheitskräfte an der Shwedogan- und Sule-Pagode, den Zentren der friedlichen Protestbewegung der Mönche, wurden Dutzende Menschen festgenommen und auf Militärlastern an einen unbekannten Ort gebracht. Trotz des massiven Eingreifens der Militärs ließen sich Tausende von Demonstranten nicht davon abbringen, erneut durch die Straßen zu ziehen. An den Barrikaden drängten Soldaten große Menschenmengen immer wieder zurück, die sich auch durch die Machtdemonstration der Militärjunta nicht beeindrucken ließen. Auch in der zweitgrößten Stadt des Landes, Mandalay, gingen trotz starker Militärpräsenz erneut Tausende auf die Straße.

In der Metropole Rangun war das Militär bereits in der Nacht in Stellung gegangen. Mit mindestens zwölf Lastwagen wurden rund 480 Soldaten und Polizisten ins Stadtzentrum Ranguns gebracht. Zwei prominente Regierungskritiker waren nach BBC-Angaben bereits in der Nacht festgenommen worden: ein 70 Jahre alter Veteran der Demokratiebewegung, U Win Naing, und der in Birma beliebte Schauspieler Zaganar. Ihnen wurde Unterstützung der Mönche zum Vorwurf gemacht.

Die EU drohte den Militärherrschern in Birma mit verschärften Sanktionen und sprach von einer "Taktik der verschärften Einschüchterung". Großbritanniens Premierminister Gordon Brown forderte am Rande des Labour-Parteitages in Bournemouth eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates. "Die ganze Welt schaut jetzt auf Birma", sagte er. Das norwegische Nobelkomitee rief die Junta dringend auf, sich jeder Gewalt gegen die friedlichen Demonstranten zu enthalten.

Die Märsche der Mönche hatten vor knapp zehn Tagen als Reaktion auf drastische Erhöhungen der Benzin- und Gaspreise in dem südostasiatischen Land begonnen und sich zur größten Protestkundgebung seit Niederschlagung der Demokratiebewegung 1988 entwickelt. Die Nationale Liga für Demokratie der prominenten Dissidentin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ermahnte die Junta von weiterer Gewalt abzusehen, "die einen niemals wieder zu löschenden Fleck in der Geschichte Myanmars (Birmas) hinterlassen wird."

Exilpolitiker aus Birma forderten die Bundesregierung auf, den politischen Druck auf das Militärregime in ihrer Heimat zu erhöhen. Falls die derzeitigen Proteste niedergeschlagen würden, müsse es "drastische Konsequenzen" geben, erklärten Vertreter des Burma Büro und des religiösen Verein Buddha Sasana Ramsi in Frankfurt am Main.

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2 Kommentare

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  • S
    Susi

    Handelt es sich bei den Toten um Mönche oder nicht??

     

    "Bei keinem der Opfer handelte es sich Krankenhausangaben zufolge um einen Mönch."

    "Die fünf Mönche seien alle in unmittelbarer Nähe der Shwedagon-Pagode erschossen worden."

  • A
    Alster

    Hut ab vor den mutigen Mönchen. Aber man weiß jetzt

    schon, was passieren wird. Wogegen sich China

    entscheidet, entscheidet sich auch der Westen.

    Es geht längst nicht mehr darum, wer recht hat.

    Die Mönche und das Volk wollen das Schweinesystem

    nicht mehr, aber keiner hilft ihnen gegen diese

    Junta von maskierten Ausbeutern. Jetzt sollte doch

    die katholische Kirche hingehen und (ihre Brüder)

    unterstützen. Aber die ist genau wie die Gewerkschaft; sie sammelt lieber als zu verteilen.