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taz panter stiftung

BirGün ferierte 20. Geburtstag Pressefreiheit in der Türkei nicht vergessen!

Die taz Panter Stiftung hat bei der Frankfurter Buchmesse eine Podiumsdiskussion über unabhängige Berichterstattung – zum 20. Geburtstag der türkischen Zeitung BirGün unterstützt.

Die journalische Oppotision gegen das Erdoğan Regime ist ein schwieriges unterfangen. Foto: Zeynep Özatalay

taz Panter Stiftung | Die unabhängige türkische Tageszeitung BirGÜn feierte bei der Frankfurter Buchmesse ihren 20. Geburtstag mit einem Panel über Meinungsfreiheit und unabhängigen Journalismus. Die Journalistin Sylvia Kuck (DJV-Hessen), Prof. Dr. L. Doğan Tılıç (BirGün) und Lisa Schneider, taz-Auslandsredakteurin und Projektleiterin der taz Panter Stiftung, haben dabei unter dem Titel „Probleme des unabhängigen Journalismus und Meinungsfreiheit“ über die aktuelle Lage der unabhängigen und kritischen Medien in der Türkei debattiert.

Die Veranstaltung fand am 18. Oktober um 18.30 Uhr in der Schirn Kunsthalle statt und war eine Kooperation der türkischen Zeitung BirGün mit dem Deutschen Journalisten Verband Hessen (DJV-Hessen), dem Verein Transfer zwischen den Kulturen e.V., dem Sol Kulturhaus Frankfurt e.V. und der taz Panter Stiftung.

Seit 20 Jahren gibt es die regierungskritische Zeitung BirGün – in einem Land, in dem die Pressefreiheit schon lange eingeschränkt ist. „Während der Frankfurter Buchmesse wollen wir die Öffentlichkeit auf dieses Problem aufmerksam machen“, heißt es in der Einladung. Prof. Dr. L. Doğan Tılıç und İsmail Arı werden am 18. und am 19. Oktober beim Stand von BirGün auf der Frankfurter Buchmesse auch Lesungen durchführen und ihre Bücher signieren.

Als die taz Genossenschaft 2012 20 Jahre alt wurde, unterstützte sie vier junge Zeitungsgenossenschaften, darunter war damals BirGün. Seither hält auch die taz Panter Stiftung Kontakt zu der kritischen türkischen Tageszeitung.

Veranstaltungsinformationen

Wann: Am Freitag, den 18. Oktober um 18.30 Uhr

Wo: Schirn Kunsthalle, Römerberg, 60311 Frankfurt am Main

Eintritt frei, Spenden erwünscht: taz.de/spenden (Zweck: freie Spende oder Pressefreiheit)

Dieses Jahr besuchte Michael Sontheimer, Kuratoriumsmitglied der taz Panter Stiftung, die BirGün-Redaktion in Istanbul. Der 70-jährige Redakteur Abidin sagte ihm: „Es laufen noch einige Gerichtsverfahren gegen uns, aber der politische Druck ist nicht mehr so groß. Dass die CHP mit Ekrem İmamoğlu zwei mal die Kommunalwahlen in Istanbul gewonnen und jetzt auch die Mehrheit im Stadtrat hat, macht sich bemerkbar. Ibrahim, ein weiterer BirGün-Journalist, erzählt: „Inzwischen haben wir auch interessante Enthüllungen im Blatt, und es gibt Kolleg:innen, die Journalistenpreise gewinnen. Wir machen neben der Zeitung und der Internet-Plattform auch Fernsehen auf YouTube.“

Die Referent:innen der Podiumsdiskussion auf der Frankfurter Buchmesse.

BirGün gehört – wie die Cumhuriyet – zu den wenigen überregionalen Zeitungen in der Türkei, die gegen Recep Tayyip Erdoğan und die AKP Opposition machen. Über 3.200 Internet-Abonnenten verfügt BirGün, Print-Exemplare werden täglich rund 10.000 verkauft. „Politisch ist BirGün eine solide linksradikale Zeitung, die auch nach 20 Jahren noch einen Einheitslohn hat“, sagt Sontheimer. 17.000 Lira im Monat sind es, der gesetzliche Mindestlohn. Die Redaktion hat 40 festangestellte Redakteur:innen, davon knapp ein Dutzend für die Internet-Ausgabe, etwa 60 Prozent sind Männer und 40 Prozent Frauen, zwischen 25 und 30 Jahre alt.