■ Biographie: G.W. Pabst
Georg Wilhelm Pabst wurde am 27.8.1885 in Böhmen geboren. Mit seinem dritten Film „Die freudlose Gasse“, nach einem Zeitschriftenroman des Wiener Publizisten Hugo Bettauer (er wurde während der Dreharbeiten 1925 von einem Rechtsradikalen erschossen) begründete er seinen Ruf als Regisseur der neuen Sachlichkeit und als Exponent eines sozial engagierten Kinos. Ab 1930 spricht man spricht von ihm als „Roten Pabst“, besonders wegen seiner Filme „Westfront 1918“ und „Kameradschaft“, die für die deutsch-französische Freundschaft werben. Mit Brecht allerdings hat er eine gerichtliche Auseinandersetzung, weil diesem Pabsts Film „Dreigroschenoper“ politisch zu zahm war.
1932 geht Pabst nach Frankreich und von dort Ende 1933 in die USA. Da er dort keinen Erfolg hat, kehrt er nach Frankreich zurück und dreht dort sechs Filme. 1939 besucht er seine Mutter in der „Ostmark“ und wird vom Krieg überrascht. Er bleibt in Deutschland, wo er während der Nazizeit zwei Filme dreht, die als „staatspolitisch und künstlerisch besonders wertvoll“ eingestuft werden und ihm den Ruf eines Opportunisten eintragen. Nach Kriegsende bleibt Pabst in Österreich, dreht aber Filme in Italien und der Bundesrepublik. In diesen Nachkriegsfilmen setzt er sich mit dem Antisemitismus und dem Widerstand gegen Hitler auseinander, dreht aber auch Melodramen. Pabst stirbt am 29.5.1967 in Wien.
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