Billiger Unsinn

■ betr.: „Kapital will Einwanderer, Koalition keine Ausländer“, taz vom 28.10. 97

„Sie (die Unternehmen) werden aufgrund steigender Sozialleistungen, Steuern und Abgaben in Zukunft weiter verstärkt auf Arbeiter angewiesen sein, die bereit sind, zu Billiglöhnen zu arbeiten.“

Alles falsch, Ulrike Fokken: die Sozialleistungen sinken. Dagegen steigen die Sozialbeiträge. Steuern für Unternehmen werden gestrichen, die veranlagte Einkommenssteuer (Selbständige) sinkt binnen Jahresfrist von sieben Milliarden Mark auf 700 Millionen Mark. Regelwidrig hohe Milliarden-Subventionen werden ohne Rücksicht auf Verluste an eh schon profitable Konzerne (VW in Sachsen, Dow Chemical bei Buna, Bremer Vulkan etc.) verschenkt. Die Löhne und Gehälter sind real so niedrig wie bereits 1980, weil hier jeder bereit sein muß, zu Billiglöhnen zu arbeiten. Unternehmen sind auf immer weniger Arbeiter angewiesen, immer mehr sind arbeitslos.

Die taz wird „in Zukunft weiter verstärkt auf“ die Fokkens „angewiesen sein, die bereit sind“, billigen Unsinn zu schreiben. Aufgrund weswegen bloß? Andreas Strang, Berlin