■ Bildungsgewerkschaft jetzt: Tradition der Revolution
(Berlin (dpa) – In Berlin soll am 21./22. November eine überregionale, antiautoritäre Bildungsgewerkschaft gegründet werden. Die Initiative dazu entwickelte sich während der bundesweiten Hochschulproteste im Winter 1997/98. Seither haben, so die Initiatoren in ihrem Gründungsaufruf, sich in vielen Städten der Bundesrepublik sogenannte Syndikate gebildet, die sich auf dem Berliner Gründungskongreß zusammenschließen wollen. Die Aufrufer geben sich radikal und revolutionär und wollen mit ihrer Gewerkschaftsgründung ganz gezielt an die Tradition der Arbeiterbewegung anknüpfen. Der Begriff des Syndikats entstammt dem Vokabular der Arbeiterbewegung gegen Ende des 19. Jahrhunderts.
Die sogenannten Syndikalisten sahen in gewerkschaftlichen Zusammenschlüssen potentiell revolutionäre Organisationen. „Sinn und Zweck unserer Organisation ist die Selbstverwaltung in allen Bildungsbereichen“, heißt es in der Einladung zum Gründungskongreß. Mitarbeiter in allen Bildungsbereichen vom Kindergarten bis zur Universität sollen sich hierarchiefrei selbst organisieren, „frei vom kapitalistischen Ausbeutungssystem und seinen Bütteln“.
Mittel der Durchsetzung von Forderungen seien „direkte Aktionen“ wie Besetzungen und Boykotts. Vorgesehen sei, sich an die anarcho-syndikalistische Gewerkschaftsinitiative „Freie ArbeiterInnen Union/Internationale ArbeiterInnen“ (FAU/ IAA) anzuschließen. Die Studentenbewegung, so scheint's, kehrt mit Verve an die Unis zurück.
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