Bilanz des FC St. Pauli : Erfolgsgeschichte in Braun-Weiß
„In unserem Verein herrscht Misswirtschaft“ lautet die Titelzeile eines FC St. Pauli-Songs, der vor allem deshalb so erfolgreich war, weil sein Text etwas ganz Zeitloses hatte. Doch das ist nun vorbei: Seit dem Amtsantritt von Corny Littmann und Finanzvorstand Marcus Schulz vor einem guten halben Jahrzehnt wird der FC St. Pauli mit unternehmerischer Rationalität geführt.
Kommentar von MARCO CARINI
Nun werden die Erfolge sichtbar: Stand der Verein noch vor wenigen Jahren überschuldet vor dem Bankrott, sind inzwischen alle Altlasten getilgt. Ein 15 Millionen Euro teurer Tribünenneubau wurde gestemmt und vor Bilanzpräsentationen stellt sich nur die Frage, wie hoch der Jahresüberschuss denn dieses Mal ausfällt.
Dass der Skandalclub von einst nun völlig solide geworden ist, daran muss sich mancher erst gewöhnen. Zumal die Konsolidierung des Clubs nicht auf Kosten der sportlichen Substanz erreicht wurde. Seit drei Jahren geht es mit dem Team stetig bergauf, so dass der Drittligist von 2007 heute bereits zaghaft an die Tür der Bundesliga klopft. Auch hier wurden mit Holger Stanislawski und Helmut Schulte die richtigen Leute verpflichtet.
Dass Littmann, dem ein divenhaftes Auftreten vorgeworfen wird, trotz dieser Bilanz bei vielen Fans nicht sonderlich beliebt ist, mag dieser verschmerzen. Denn der Erfolg gibt ihm Recht.