: Biedenkopf - Meister im Scheitern
Düsseldorf (ap/dpa) - „Professor Biedenkopf wird demnächst vielleicht ins Guinness–Buch der Rekorde aufgenommen: als Meister im Scheitern.“ Der rheinische CDU–Abgeordnete, der mit diesem Satz dann doch lieber nicht zitiert werden möchte, sagt es nicht ohne Schadenfreude. Eineinhalb Jahre, nachdem der „Professor“ mit fast 92 Prozent aller Stimmen zum ersten Landesvorsitzenden des größten CDU–Landesverbandes gewählt wurde, leidet er unter einem rapiden Autoritätsverfall. Eine Ablösung Biedenkopfs hält der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU–Bundestagsfraktion, Hansheinz Hauser (Krefeld), im Moment allerdings nicht für notwendig. Gleichzeitig brachte er jedoch erneut Bundesarbeitsminister Norbert Blüm als geeigneten Nachfolger ins Gespräch. In einem Interview des Saarländischen Rundfunks sagte Hauser am Freitag, es liege an Biedenkopf, jetzt zu zeigen, daß er aus der Kritik Konsequenzen ziehe. Es sei bemerkenswert, daß die Rücktrittsforderungen aus seinem eigenen Stammverband Westfalen kämen. Nach seinem Eindruck sei Biedenkopf zumindest in manchen Bereichen den Aufgaben nach der Fusion der Landesverbände Westfalen und Rheinland nicht in der Weise gerecht geworden, wie die Partei es eigentlich erwartet habe.
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