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Bezirksamt will das Moabiter Milieu besser schützen

Moabit. Das Stadtbild und die Einwohnerstruktur im Moabiter Stephan-Kiez sollen besser vor Spekulanten geschützt werden. Dafür will der Tiergartener Baustadtrat Horst Porath (SPD) mit einer jetzt erlassenen, sogenannten »Erhaltungsverordnung« sorgen.

Seit der Grenzöffnung unterliege das Wohngebiet zwischen Quitzow-, Perleberger, Rathenower, Birken- und Stromstraße wegen seiner innerstädtischen Lage einem »zunehmenden Veränderungs- und Aufwertungsdruck«.

Erstmals in Berlin werde die neue Verordnung neben der Erhaltung der städtebaulichen Gestalt auch für einen »Milieuschutz« der angestammten Bewohnerstruktur sorgen, sagte Porath-Mitarbeiter Stephan Lange. Überdurschnittlich viele der etwa 11.000 Bewohner des Stephan-Kiezes gelten als sozial Schwache.

Mit der Erhaltungsverordnung kann das Bezirksamt Verdrängungsprozessen begegnen und beispielsweise Wohnungsmodernisierungen nur dann genehmigen, wenn die Mieten anschließend das im Mietspiegel verankerte Niveau nicht überschreiten. Alle Abriß- und Bauvorhaben werden künftig vom Bezirksamt daraufhin geprüft, ob sie mit den Zielen der Erhaltungsverordnung vereinbar sind. Tiergarten setze damit ein »Zeichen in der Stadt«, sagte Lange. Andere Bezirke hätten bereits Interesse gezeigt, dieses Instrument ebenfalls einzusetzen. hmt

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