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Bewegung bei Druck und Metall

Stuttgart (taz/ap) - Am Verhandlungstisch der Metaller zeichnet sich Bewegung ab. Begleitet von Warnstreiks, an denen sich rund 65.000 baden-württembergische Metaller aus 164 Betrieben beteiligten, ringen in Göppingen IG-Metall -Bezirksleiter Walter Riester und VMI-Chef Dieter Hundt um eine Verhandlungslösung. In der Sitzungspause erklärten übereinstimmend beide Verhandlungsführer die Bereitschaft, nun doch die 35-Stunden-Woche tarifvertraglich festzuschreiben, ohne allerdings Einzelheiten über den Zeitraum zu nennen. Der VMI hatte dies bislang strikt abgelehnt.

Damit ist ein entscheidender Stein für eine Einigung aus dem Weg geräumt. „In den entscheidenden Kernpunkten marschieren wir Schritt für Schritt voran“, kommentierte Riester den Stand der Verhandlungen, wollte jedoch nicht ausschließen, daß die Runde noch scheitert. Die Tarifparteien hatten sich auf eine lange Sitzungsnacht eingestellt. Am späten Nachmittag traten die Verhandlungskommissionen zu getrennten Sitzungen zusammen, an denen auch IG Metall-Vize Klaus Zwickel und VMI-Präsident Werner Stumpfe teilnahmen.

In der Druckindustrie zeichnet sich ein Arbeitskampf ab. Die IG Medien erklärte gestern die Tarifverhandlungen für gescheitert. Schlichtungsverhandlungen sollen am 13. Mai beginnen. In einigen Verlagshäusern kam es bereits gestern zu ersten Warnstreiks: unter anderem in der Frankfurter Sozietätsdruckerei, in der die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und die „Neue Presse“ hergestellt werden. Auch im Druckhaus Frankfurt, in dem die „Frankfurter Rundschau“ produziert wird, wurde vorübergehend gestreikt. Nach Mitteilung des Bundesverbandes Druck war auch der Süddeutsche Verlag in München betroffen, der die „Süddeutsche Zeitung“ herausgibt. Im größten Teil ihres Erscheinungsgebiets erscheint die FAZ heute nicht.

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