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A
Abyss - Director‘s Cut USA 1989/93 R: James Cameron, D: Ed Harris, Mary Elisabeth Mastrantonio / freier Eintritt während der BLG-Filmwoche
“Die grundlegenden Schwächen der 1989 veröffentlichten Version - kaum entwickelte Charaktere und ein lahmer Höhepunkt, der wie eine Kopie von Spielbergs „Begegnung der 3. Art“ wirkte - wurden in dieser Fassung behoben. Obwohl sie länger als die erste ist, wirkt sie kürzer, weil Geschichte und Personen nicht mehr den Thrills und Special Effects geopfert werden. Die Version von 1993 ist, obwohl manchmal allzu unheilschwanger, ein Science-Fiction-Spektakel in der Größenordnug von „2001“, mit einer guten Leistung von Ed Harris in der Hauptrolle.“ (Chris Tookey) HB
Aguirre, der Zorn Gottes Deutschland 1972, R: Werner Herzog, D: Klaus Kinski, Peter Berling / freier Eintritt während der BLG-Filmwoche
“Ende des Jahres 1560 bricht ein riesiger Expeditionszug von Spaniern und Indianern unter der Führung von Gonzalo Pizarro von den peruanischen Anden auf, um das sagenhafte Goldland El Dorado zu suchen, das in den Amazonas-Niederungen liegen soll. Mit einer visuellen Sensibilität, die im deutschen Film ihresgleichen sucht, protokolliert Herzog den allmählichen Tod eines Traums, erfindet ungemein suggestive Bilder, die sich, wie die Figuren, immer weiter von der vertrauten Wirklichkeit entfernen, um schließlich in einem halluzinatorischen Finale zu kulminieren. Das geschieht so mühelos und selbstverständlich, wie man es zum Beispiel von Louis Bunuel kennt. Wahn und Wirklichkeit, Mythos und Geschichte gehen nahtlos ineinander über.“ (Kölner Stadtanzeiger) HB, HH
Akte X – Jenseits der Wahrheit USA 2008, R: Chris Carter, D: David Duchovny, Gillian Anderson
„Jetzt ist eingetreten, was Fans seit jeher erhofften: Das ewige Beinahe-Paar hat sich endlich gekriegt. Es bleibt leider die einzige Überraschung in diesem handwerklich soliden, aber eher belanglosen Thriller. Regisseur Chris Carter, Schöpfer der ‚Akte X‘-Saga, knüpft nahtlos an den Realismus betonten Stil der alten Serie an und inszeniert mit hektischen Kameraschnitten ein düsteres Ambiente zwischen meist nächtlichem Schneetreiben und dem Kunstlicht von Sozialwohnungen und Operationssälen. Es ist eine triste Welt mit blassen Büromenschen, die über Leben und Tod bestimmen. Nicht Aliens, sondern grausame Russen verkörpern nun das Böse und schnippeln auf Frankenstein-Art an ihren Opfern herum. Das Geschehen zieht sich jedoch bald in die Länge - und nicht nur, weil das sprunghafte Drehbuch zu viele zusätzliche Minuten schindet, wenn der seherisch begabte Kirchenmann seine Visionen bruchstückhaft preisgibt.“ (Focus) H, HB
B
Back to Africa Österreich/Deutschlandd 2008, R: Othmar Schmiderer
„Singend und tanzend beschwören sie die Magie des schwarzen Kontinents und zaubern in der Zirkusshow ‚Afrika! Afrika!‘ von André Heller ein ‚Paradies der Lebensfreude‘ auf die Bühne: Fünf der Artisten begleitet Othmar Schmiderer ein Jahr lang, wobei die Besuche in der Heimat im emotionalen Zentrum stehen. Endlich ein echter Dokumentarfilm, möchte man jubeln: ohne betuliche Off-Kommentare und vordergründig gestrickte TV-Dramaturgie. Dafür mit Mut zur Langsamkeit und einer Nähe zu den Menschen, die den Zuschauer mitnimmt in das bi-kontinentale Leben der Künstler.“ (Cinema) HB, HH
BerlinSong Deutschland 2007, R: Uli M. Schüppel
„Uli M. Schueppel porträtiert sieben Musiker aus den USA, Norwegen und anderen Ländern, die sich zur Berliner New-Urban-Underground-Folkszene zusammengefunden haben. Die Songwriter erinnern sich an ihre erste Begegnung mit der Stadt, führen uns an ihre persönlichen Lieblingsorte und formulieren wundervolle Liebeserklärungen an den Mythos Berlin und seine multikulturelle Vielfalt.“ (Cinema) HH
C
Die Chroniken von Narnia – Prinz Kaspian von Narnia USA 2008, R: Andrew Adamson, D: Ben Barnes, William Moseley
„Der Prinz ist ein hübscher Bursche und hat daher viele Neider, die ihm nicht nur die Locken, sondern gleich den Kopf abschneiden möchten. Doch vier bleichgesichtige britische Kinder eilen ihm zu Hilfe. In Andrew Adamsons zweiter ‚Narnia‘-Verfilmung, beruhend auf den legendären Fantasy-Romanen von C. S. Lewis, reisen Londoner Teenager während des Zweiten Weltkriegs ins Königreich Narnia. Im Gegensatz zu den Helden bedauert der Zuschauer bald, keine Zeitreiserücktrittsversicherung abgeschlossen zu haben - so sehr nerven manche der Figuren, etwa die fechtende Maus Reepicheep, der man den Kater aus „Shrek“ an den Hals wünscht.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Couscous mit Fisch Frankreich 2007, R: Abdel Kechiche, D: Mohamed Benabdeslem, Farida Benkhetache
„So berühmt und so unverwechselbar wie Fatih Akin in Deutschland ist Abdellatif Kechiche in Frankreich: Die Filme des einen wie des anderen sind geprägt von der Erfahrung und dem Selbstverständnis einer muslimisch geprägten Gesellschaft; in Frankreich stammen die Traditionen im Wesentlichen aus Nordwestafrika. Kechiche, 48, Sohn tunesischer Einwanderer, erzählt in ‚Couscous mit Fisch‘, wie ein alternder Werftarbeiter in einer südfranzösischen Hafenstadt unter schäbigen Vorwänden auf die Straße gesetzt wird und wie er in diesem Augenblick, als er nichts mehr zu verlieren hat, auf die abenteuerliche Idee verfällt, ein abgewracktes Schiff am Quai in ein Restaurant für Spezialitäten aus seiner Heimat zu verwandeln. Es ist das Projekt eines Narren, doch es bringt eine entwurzelte und zerrissene Großfamilie allmählich wieder zusammen, und Kechiches suggestive, geduldig genaue Erzählung schafft ein filmisches Wunderwerk: Seine Detailfülle und Lebendigkeit überwältigt, doch eine Unterströmung von Einsamkeit und Verzweiflung gibt ihm Tiefe.“ (Der Spiegel) H, HB, HH
D
The Dark Knight USA 2008, R: Christopher Nolan, D: Christian Bale, Heath Ledger
„Ein nachtschwarzes Drama, das keine strahlenden Helden kennt. Der Joker terrorisiert Gotham City, Batman zweifelt an sich und seiner Rolle, und ein Staatsanwalt versucht, mit legalen Mitteln Recht und Ordnung durchzusetzen. Ein Schatten paranoider Bedrohung und fatalistischer Vorahnung hängt vom ersten Bild an über diesem Film, in dem jede Figur an den Rand der Katastrophe gerät. Ganz bewusst ruft der Film immer wieder gespenstische Erinnerungen an 9/11 hervor und fragt, mit welchen Mitteln man Terror bekämpfen kann.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Des Königs bester Mann Frankreich 1954, R: Georges Lampin, D: Jean Marais, Nadja Tiller
„Aufwendiges Historiengemälde aus der Zeit Ludwigs XV. im Krieg der Franzosen und Bayern gegen Maria-Theresia: Die glorreichen Abenteuer des schließlich geadelten Draufgängers La Tour, der für seinen König und die schöne Antoinette, Tochter seines ermordeten Freundes Saint-Sever, Kopf und Kragen riskiert und den Lauf der (Film-)Geschichte günstig verändert. Dieser Film ist einer der ersten, der im Savoy-Kino in den 50er Jahren mit großem Aufwand gestartet wurde.“ (Metropolis) HH
Dr. Alemán Deutschland 2008, R: Tom Schreiber, D: August Diehl, Marleyda Soto
„‚Dr. Alemán‘ ist eine Abenteuergeschichte über die Gier nach Erfahrung und die Lust, jedes Risiko einzugehen. Grandios spielt August Diehl den jungen Medizinstudenten Marc, der sein praktisches Jahr als Arzt in Kolumbiens Gangster-Metropole Cali absolviert und zwischen die Fronten des Drogenkriegs gerät. Wie der Brasilianer Fernando Meirelles für seinen Film ‚City of God‘ drehte auch der deutsche Regisseur Tom Schreiber mit einheimischen Jugendlichen, so dass ihm immer wieder Szenen von eindringlicher Realitätsnähe gelingen. Pakkend erzählen Schreiber und Drehbuchautor Oliver Keidel von dem Irrglauben, die Regeln einer fremden Gesellschaft brechen zu können.“ (Der Spiegel) H, HH, KI
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Elegy oder die Kunst zu lieben USA 2008, R: Isabel Coixet, D: Sir Ben Kingsley, Penélope Cruz
„Elegy oder die Kunst zu lieben“ ist wohl die erste Altherrenphantasie der Filmgeschichte, die von einer Frau inszeniert wurde. Basierend auf dem Roman ‚Das sterbende Tier‘ von Philip Roth lässt die spanische Regisseurin Isabel Coixet (‚Das geheime Leben der Worte‘) ihren von Ben Kingsley gespielten Helden, einen angejahrten New Yorker College-Professor und Frauenhelden, wie einen eitlen Gockel auf und ab spazieren; doch statt ihm die Federn zu rupfen, treibt sie ihm die jungen Hühner zu. Die schlaue und schöne Studentin Consuela (Penélope Cruz) hat es ihm besonders angetan. Wenn die Regisseurin Cruz vor der Kamera drapiert, mit nichts als Stöckelschuhen bekleidet, betrachtet sie ihre Hauptdarstellerin mit dem Blick eines Lustgreises.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL Die Entdeckung der Currywurst Deutschland 2008, R: Ulla Wagner, D: Barbara Sukowa, Alexander Khuon
Zum Schluss des Films wird tatsächlich der historische Moment gezeigt, an dem Currypulver sich mit Ketchup vermischte und wenig später in einem Hamburger Imbiss die erste Currywurst verkauft und gegessen wurde. Doch wie schon in der Novelle von Uwe Timm ist diese ‚Entdeckung der Currywurst‘ nur der Aufhänger der Geschichte, in der von der Umbruchsituation in Deutschland am Ende des zweite Weltkrieges erzählt wird. Ulla Wagner erzählt ganz klassisch, fast ein wenig behäbig, aber dieser Stil und dieser Rhythmus sind dem Stoff angemessen. Der Film zeigt, wie die Zivilisten in jener Zeit ihren Alltag bewältigten, und dabei kommen all jene Qualitäten zum Vorschein, die auch schon das Buch von Timm ausgezeichneten. So gelingt es, eine Ahnung von dem Lebensgefühl jener Zeit zu vermitteln. Dabei sticht Barbara Sukowa heraus, die mit einer großen Intensität, Glaubwürdigkeit und ganz eigenen, bodenständigen Eleganz eine „proletarische Eva Braun“ verkörpert. (hip) HB, OL
F
Factory Girl USA 2006, R: George Hickenlooper, D: Sienna Miller, Guy Pearce
“Am 6. August wäre Andy Warhol 80 geworden. „Factory Girl“ erinnert an einen tragischen Star seiner legendären Szene-Schmiede Factory: Edie Sedgwick. 1965 avanciert das New Yorker Partygirl zur Stilikone, Bob Dylan widmet ihr Songs. Doch Edie übersteht keinen Tag ohne Drogen. Sie wird nur 28 Jahre alt. Das Porträt einer schillernden Ära gleicht einer Modenschau - glamourös, aber gefällig.“ (Cinema) BHV, KI
The Fighters USA 2008, R: Jeff Wadlow, D: Sean Faris, Djimon Hounsou, Amber Heard
„Ein traumatisierter Schüler bekommt durch die Free-Fight-Ausbildung bei einem gestrengen Kampfsportlehrer und durch die Liebe einer Klassenkameradin allmählich seine Aggressionen in den Griff. Eindimensionaler und gewaltverharmlosender Genremix aus Highschool-Drama und Martial-Arts-Kino.“ (tip) H, HB, HH, KI, OL
Finnischer Tango Deutschland 2008, R: Buket Alakus, D: Christoph Bach, Mira Bartuschek
Wer würde einem Schwerstinvaliden seinen Behindertenausweis klauen? Wer würde den neuen Rollstuhl eines Spastikers auf dem Hehlermarkt verhökern? Wer würde einer jungen, geistig behinderten Frau ihre Ersparnisse abluchsen und sie einem Callboy zuführen? Sie sehen, wir haben es bei dem Protagonisten des Spielfilms „Finnischer Tango“ mit einem ziemlichen Früchtchen zu tun. Alexander heißt dieser asoziale und gefühllose Klotz von einem Mann – überraschend ist nur, dass er auf seinem Akkordeon so schön traurige Tangos spielen kann. Er steckt so tief im Schlamassel, dass er sich als Epileptiker ausgeben muss, um sich so Arbeit in einem Theaterprojekt für Behinderte und dann Unterschlupf in deren Wohngemeinschaft zu erschwindeln. Doch bei dieser Gruppe findet er sich schnell in einem Crashkurs im Fach Empathie wieder. Der bisher erfolgreichste in Bremen produzierte Spielfilm „Verrückt nach Paris“ folgt dem gleichen dramaturgischen Muster, und so verwundert es kaum, dass mit Eike Besuden einer der beiden Regisseure jenes Films bei „Finnischer Tango“ als Produzent mitgearbeitet hat.Während „Verrückt nach Paris“ filmisch eher grob gestrickt war und vor allem durch die intensive Darstellung der behinderten Schauspieler überzeugte, ist „Finnischer Tango“ sowohl vom Drehbuch wie auch von der Regie her ein ausgefuchstes Werk. (hip) H, HB, HH, OL
Fitzcarraldo Deutschland 1981, R: Werner Herzog, D: Klaus Kinski, Claudia Cardinale / freier Eintritt während der BLG-Filmwoche
“Die große Enttäuschung bei diesem Filmepos ist Peru. Nach einem visuell vielversprechendem Anfang scheint Herzog jedes Interesse an der äußeren Welt verloren zu haben (und niemand in diesem Film hat eine innere Welt, in die es sich lohnen würde, einzutauchen). Der Held, gespielt von Kinski, scheint ein liebeswerter Verlierer zu sein, aber es ist schwer herauszufinden, was Kinskis Fitzcarraldo überhaupt ist, weil er niemandem auf der Welt ähnelt - außer vielleicht Bette Davis in der Rolle von Rudger Hauer.“ (Pauline Kael) HB, HH
Fleisch ist mein Gemüse Deutschland 2008, R: Christian Görlitz, D: Heinz Strunk, Maxim Mehmet
„Der Hamburger Entertainer Heinz Strunk führt höchstpersönlich durch die Verfilmung seines gleichnamigen Bestsellerromans, einen autobiografischen Rückblick auf die 80er Jahre, in denen der Autor mit der Tanzkapelle Tiffanys und dem eloquenten Bandleader Gurki über die norddeutschen Dörfer getingelt ist. Zwar ist das Jammertal einer verklemmten Jugend wesentlich weicher gezeichnet als im Buch. Doch dafür gewinnt Strunks schlagerselige Geschichte durch exzellente Darstellungen der Frauenfiguren eine menschliche Dimension.“ (tip) HB, HH
Freche Mädchen Deutschland 2008, R: Ute Wieland, D: Henriette Nagel, Emilia Schüle
„Erste Liebeserfahrungen dreier vierzehnjähriger Freundinnen. Ein Film, der bekannte Muster bedient, aber durch das Trio der Hauptdarstellerinnen ebenso überzeugt wie dadurch, dass er nicht wenigen Figuren Entwicklungsmöglichkeiten zubil(tip) HBligt. Verfilmung der erfolgreichen Buchserie.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Frontalknutschen USA 2008 , R: Gurinder Chadha, D: Alan Davies, Georgia Groome
„Gurinder Chadha, Regieexpertin in generationsunabhängigen Frauenfragen (‚Kick It Like Beckham‘, ‚Liebe lieber indisch‘), verfilmt die beiden Startbände der erfolgreichen Teenbücher von Louise Rennison. Ihre Komödie über die ersten Beziehungsabenteuer junger Mädchen hat Charme, Witz und Protagonistinnen, die mit ihrer Natürlichkeit eine einfache Geschichte im Ton eines romantischen Märchens tragen.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, KI, OL
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Die Girls von St. Trinian Großbritannien 2007, R: Oliver Parker, Barnaby Thompson, D: Rupert Everett, Colin Firth
„Das Mädchencollege St. Trinian’s soll geschlossen werden. Aber die Mädels planen, die Geldknappheit durch den Raub eines Jan-Vermeer-Gemäldes zu beseitigen. Komödie nach Cartoons von Ronald Searle aus den 1950er Jahren und einer darauf basierenden britischen Spielfilmreihe. Doch Plot, Inszenierung, Gags und Filmfiguren wirken hier gleichermaßen fad - da helfen auch klassische St.-Trinian’s-Zutaten wie die andauernden Auseinandersetzungen mit dem Bildungsministerium und die von Rupert Everett interpretierte Doppelrolle der Schulleiterin Miss Fritton und ihres fiesen Bruders nichts.“ (tip) H, HB, HH, KI, OL
Gomorrha - Reise in das Reich der Camorra Italien 2008, R: Matteo Garrone, D: Salvatore Abruzzese, Simone Sacchettino
„Ein Film über den Krieg, der 150 Kilometer von Rom entfernt stattfindet“, definiert Regisseur Matteo Garrone seinen Film nach dem kontroversen Erfolgssachbuchs von Roberto Saviano, der nach der Veröffentlichung wegen Todesdrohungen der Camorra untertauchen musste. In fünf ineinander verwobenen Geschichten berichtet Garrone vom organisierten Verbrechen in Neapel.“ (Blickpunkt:Film) H, HH
Grace is Gone USA 2007, R: James C. Strouse, D: John Cusack, Alessandro Nivola
„‚Grace Is Gone‘ erzählt von einem amerikanischen Familienvater, der mit einer Soldatin verheiratet ist und eines Tages die Nachricht erhält, dass sie bei einem Einsatz im Irak getötet wurde. Das Regiedebüt von James C. Strouse ist der bewegendste Film, den Hollywood bislang über den Irak-Krieg gedreht hat. Er zieht den Zuschauer mitten in die inneren Kämpfe an einer bröckelnden Heimatfront hinein. Gelähmt und ratlos, bringt der Vater es nicht über sich, seinen zwei Töchtern die Wahrheit zu sagen, und begibt sich mit ihnen überstürzt auf eine Reise durch sein Land. Mit äußerstem Feingefühl und großer Herzenswärme macht der Film spürbar, was es wirklich bedeutet, einen geliebten Menschen zu verlieren.“ (Der Spiegel) HH
Gullivers Reisen USA 1939, R: Dave Fleischer
„Der Seemann Gulliver strandet als Schiffbrüchiger auf einer Insel, die von Zwergen, den Lilliputanern, bewohnt wird. Er verhindert einen Krieg zwischen König Lilliput und König Bombo und ermöglicht die Hochzeit der Königskinder. 1726 ursprünglich als politische Satire geschrieben, wurde aus Jonathan Swifts Roman im Laufe der Zeit ein Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Dieser diente als Vorlage zu einem Zeichentrickfilm, der mit viel skurrilem Witz, Humor und Ideenreichtum gestaltet wurde. Trotz einiger kitschiger Szenen immer noch eine liebenswerte Unterhaltung.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
H
Hancock USA 2008, R: Peter Berg, D: Will Smith, Charlize Theron
„‚Hancock‘ ist ein Superheld in der Sinnkrise. Unrasiert und übelriechend, kippt er Whiskey in sich hinein, bevor er losfliegt. Doch auch der hochprozentige Biokraftstoff gibt dem von Will Smith gespielten Weltenretter keinen rechten Schwung. Er ist lebensmüde, weil er schon zu lange unsterblich ist. Mit aberwitzigen Einfällen erzählt Regisseur Peter Berg von guten Taten, die böse enden. Einmal wirft Hancock einen gestrandeten Wal zurück ins Meer – dummerweise direkt auf ein Segelboot. Leider werfen auch Smith und Berg ihre Komik über Bord, wollen nicht nur die großen Lacher, sondern auch die ganz großen Gefühle - und versinken in Melodramatik. Statt nach emotionaler Tiefe zu suchen, wären sie besser an der Oberfläche geblieben.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI
Hans Warns - Mein 20. Jahrhundert Deutschland 1999, R: Gordian Maugg, D: Florian Höber, Shenja Lacher / freier Eintritt während der BLG-Filmwoche
Der Elsflether Kapitän Hans Warns hat sein Leben lang - seit er als Vierzehnjähiger 1914 als Schiffsjunge zu seiner ersten großen Fahrt aufbrach - Fotos und Schmalfilme von seinen Seefahrten gemacht. Diese und seine Lebensgeschichte sind die Basis des Films, der aber trotzdem kein reiner Dokumentarfilm ist. Regisseur Maugg inszenierte nämlich die Schlüsselszenen des Seemannslebens mit Schauspielern nach - und er fuhr zum Teil auch für Aufnahmen zu damaligen Reisezielen wie Chile und Norwegen. Das einzige Manko des ästhetisch und erzählerisch so gelungenen Films liegt darin, dass man die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion schwer erkennen kann. (hip) HB
Happy-Go-Lucky Großbritannien 2008, R: Mike Leigh, D: Sally Hawkins, Eddie Marsan
Gehen Ihnen nicht auch jene Leute furchtbar auf die Nerven, die ständig gute Laune haben? Diese ewig lächelnden Gutmenschen, die dann meist auch noch missionarisch jeden dazu bekehren wollen, alles positiv zu sehen? Genau solch ein Mensch ist Poppy, eine 30jährige Londoner Vorschullehrerin, deren Optimismus schon fast monströse Züge annimmt. In Leighs’ ‚Naked‘ von 1992 stand ein durch und durch zynischer Misanthrop im Mittelpunkt, und ‚Happy-Go-Lucky‘ wirkt nun wie der absolute Gegenentwurf dazu. Mit der gleichen Radikalität wird hier wieder die Welt ganz aus der Perspektive der Protagonistin gesehen, und vielleicht ist es eine der größten Leistungen von Leigh, dass ihm das auch hier gelingt. Denn diese laute, immer in schreienden Farben gekleidete Frau, die zuerst wie ein emotionales Stehaufmännchen wirkt, bekommt im Laufe des Films eine ganz erstaunliche Tiefe. (hip)
HH, KI
Hoppet Schweden/Norwegen/Deutschland 2006, R: Petter Naess, D: Ali Ali, Peter Stormare
„Zwei Teenager-Brüder, von denen der ältere durch ein traumatisches Kriegserlebnis verstummt ist und der jüngere ein berühmter Hochspringer werden möchte, werden von ihren Eltern aus der unsicheren Heimat im Mittleren Osten nach Europa vorausgeschickt, landen aber nicht wie geplant in Frankfurt, sondern in Stockholm. Spannendes Drama um Migration und Flüchtlingsdasein, um Familienbande und Freundschaft, das sich auf die Perspektive seiner Hauptfigur, des jüngeren Bruders, einlässt und dank eines präzisen Drehbuchs, exzellenter Darsteller und einer eleganten Inszenierung zum Mitfiebern und Nachdenken anregt.“ (Lexikon des internationalen Films) HB, KI
I
Ich habe den englischen König bedient Tschechien/Slowakei 2006, R: Jirí Menzel, D: Ivan Barnev, Julia Jentsch
„In einer skurrilen Zeitreise, die von den 1920er- bis in die 1950er-Jahre führt, erzählt Jirí Menzel vom Aufstieg und Fall eines tschechischen Kellners. Die kleinwüchsige Hauptfigur erinnert sich dabei an die Zeit der ersten tschechischen Republik, der deutschen Besatzung und des Nachkriegs. Politische Umbrüche und heftige Amouren erhalten in seiner Rückblende ein ähnliches Gewicht, wobei es dem Film vorrangig um das Charakterbild eines um Anpassung bemühten und primär am eigenen Fortkommen interessierten Kleinbürgers geht. Dabei nähert sich Menzel seinem Helden eher zärtlich als mit dem Gestus der Abrechnung, bevorzugt weiche Töne und sinnliche Bilder und jongliert lustvoll mit der Filmgeschichte. Der schöne, vielleicht etwas altväterliche Abschluss eines meisterlichen Lebenswerks.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI,
Die Insel der Abenteuer USA 2008, R: Jennifer Flackett, Mark Levin, D: Jodie Foster, Abigail Breslin
Ein kleines Mädchen, das alleine auf einer Insel gefährliche Abenteuer besteht und eine Erwachsene, die sich so hilflos gebärdet wie ein Kind. Solche Geschichten lieben Kinder, und man merkt es diesem Film in jeder Einstellung an, dass sich sowohl die Autorin der Vorlage wie auch die Filmemacher genau überlegt haben, wie sie ihr Zielpublikum am geschicktesten verführen können. Die kleine Nim lebt in einer paradiesischen Abenteuerwelt, und die kleinen Zuschauer müssen nie wirklich Angst haben, dass ihr oder ihrem Vater tatsächlich etwas Schlimmes passiert. Stattdessen werden Erwachsene von einem Kind in die Flucht geschlagen oder müssen etwas Ekliges essen, und sogar die Fürze eines digitalen Seehundes werden als taktische Waffe eingesetzt. Jodie Foster hat wohl noch nie so übertrieben agiert, aber bei der Slapstickrolle einer hilflosen Stadtneurotikerin ist genau dies auch angemessen. (hip) H, HB, HH
J
Jenseits von Eden USA 1955, R: Elia Kazan, D: James Dean, Julie Harris
“Ein erstaunlich überspannter, fiebernd poetischer Film über Kain und Abel, die als amerikanischen Brüder in einer Gemüsefarm in Kalifornien kurz vor dem ersten Weltkrieg leben. Elia Kazan inszenierte diese Adaption von Steinbecks Roman, und sie wirkt, als würde man eine Reihe mit den spektakulärsten Ausschnitten sehen: Momente voller Gewalt und überladene Szenen ohne viel Zusammenhang. Als der romantische, entfremdete, jugendliche Held ist James Dean mit einer ganzen Reihe mit charmanten Taktlosigkeiten ausgestattet: Er ist übersensibel, schutzlos, verletzend. Sein Vater mag ihn nicht lieben, aber dafür die Kamera um so mehr, und wir sollen es auch: „Sieh nur all diese wunderschöne Verzweiflung“. Dies ist alles andere als ein langweiliger Film, dafür aber ein sehr merkwürdiger: Er ist die Heiligsprechung eines verwirrten Jungen.“ (Pauline Kael) HH
Jodhaa-Akbar Indien 2008, R: Ashutosh Gowariker, D: Aishwarya Rai, Hrithik Roshan / Originalfassung mit Untertiteln
“Indien im 16. Jahrhundert: Der muslimische Mogul Jalaluddin Muhammad Akbar will sein auch durch religiöse Zwiste zersetztes Reich neu einen und heiratet deshalb eine Hindu-Prinzessin. Die Liaison stößt auf Widerstände, und auch politischen Intrigen muss sich das Paar stellen. An einer historischen Figur orientiertes Epos, das sich für ein harmonisches Miteinander von Hindus und Muslimen einsetzt, aber in der einseitigen Verklärung des Herrschers etwas simpel und hölzern bleibt. Als opulenter Augenschmaus ist der Film jedoch höchst unterhaltsam.“ (Lexikon des internationalen Films) H
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Kirschblüten – Hanami Deutschland 2008, R: Doris Dörrie, D: Elmar Wepper, Hannelore Elsner
„‚Kirschblüten – Hanami‘ ist ein tieftrauriger und zugleich sehr beglückender Film über den Tod. Ein Verwaltungsbeamter, dessen Frau Trudi überraschend verstorben ist, bricht aus seiner bayerischen Heimat nach Japan auf – in ein Land, von dem Trudi zeitlebens geträumt hat. Neugierig und mit wieder erwachenden Sinnen erkundet er die fremde Kultur und erfährt dabei, wie stark die Liebe zu seiner Frau wirklich war. In ihrem bislang stärksten Film erzählt Doris Dörrie feinfühlig, lakonisch und bewegend von Verlust, Trauer und der Lebenslust im Angesicht des Todes.“ (Der Spiegel) H, HB, HH
Kung Fu Panda USA 2008, R: John Stevenson, Mark Osborne
Po, der Panda, hat einen Traum – und damit auch ein Problem: Verfressen und schwergewichtig schuftet er in einem Nudelrestaurant, während er sich ganz dem asiatischen Kampfsport Kung-Fu verschrieben hat. In diesem Animationsfilm wird Po zum „Drachenkrieger“ bestimmt, der sein Heimatdorf vor der Rückkehr des schrecklichen Schneeleoparden Tai Lung bewahren soll. Sein Mentor und Kung-Fu-Meister Shifu sieht angesichts der auserwählten Panda-Kampfkugel eher schwarz, was dessen Siegeschancen angeht. Dynamische Animationen und charmante Charaktere werden beim jungen Publikum gut ankommen. (Rheinischer Merkur) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Die lange Fahrt der Graf Götzen - von Papenburg nach Afrika Deutschland 2001, R: Stephan Lamby / freier Eintritt während der BLG-Filmwoche
“1913 wurde in Papenburg an der Ems ein Schiff gebaut und nach Afrika transportiert: 900 km über Land! Das Schiff, das auf den Namen des deutschen Afrika-Forschers ,Graf Götzen‘ getauft wurde und über den längsten See Afrikas, den Tanganjika-See, fuhr, wurde in die Wirren des 1. Weltkriegs verwickelt, es wurde versenkt, wieder gehoben - und fährt heute unverändert die lange Route vom tansanischen Kigoma bis nach Sambia: das wohl älteste im Dienst befindliche Linienschiff der Welt. Der Film erzählt die abenteuerliche Geschichte der ,Graf Götzen‘ und der Männer, die sie erbaut und wieder versenkt haben. Er zeigt, welche Spuren ihr Abenteuer bis heute am Tanganjika-See und in Papenburg hinterlassen hat.“ (Filmbüro Niedersachen) HB
Leg dich nicht mit Zohan an USA 2008, R: Dennis Dugan, D: Adam Sandler, John Turturro
„Überdrehte Komödie mit Adam Sandler, der den tödlichsten Agenten des Mossad spielt, der sich in New York als Friseur eine neue Existenz aufbaut, bis er von der Vergangenheit eingeholt wird. Nach ‚Chuck und Larry‘ packt Adam Sandler erneut ein heißes Eisen an. Unterstützt von seinem langjährigen Weggefährten Dennis Dugan (Regie u. a. bei ‚Happy Gilmore‘ oder ‚Chuck und Larry‘) und Comedy-Produzent du jour Judd Apatow, wagt sich der Komödien-Superstar an die erste Slapstick-Komödie Hollywoods über den Nahost-Konflikt. Der gewohnt alberne Humor erhält durch die Thematik eine gewisse Sprengkraft, aber in erster Linie ist ‚Leg dich nicht mit Zohan an‘ eine bunte, gut gelaunte Klamotte, die in alle Richtungen kräftig austeilt und jeder Form von Extremismus eine Absage erteilt.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Mala Noche USA 1985, R: Gus Van Sant, D: Tim Streeter, Doug Cooeyate
„Mala Noche - Bad Night, so heißt der Debütfilm des Regisseurs Gus van Sant, der für die Darstellung von Schwulen im Kino nun wirklich einiges getan hat. Der Film stammt aus dem Jahre 1985, spielt in Oregon und handelt von einem erotischen Katz-und-Maus-Spiel zwischen zwei mexikanischen Teenagern und einem Amerikaner.“ (taz) H
Mamma Mia! USA/Großbritannien 2008, R: Phyllida Lloyd, D: Meryl Streep, Pierce Brosnan
„Zu einer Hochzeitsfeier vor griechischer Traumkulisse erscheinen drei erwachsene Männer. Der Überraschungsbesuch bringt die Mutter der Braut in Erklärungsnot. Denn alle drei kommen als Vater ihrer Tochter in Frage. Zugeschnitten auf ein Publikum aus kleinen und großen Mädchen, ist „Mamma Mia!“ ein kreischbuntes Happening, in dem pausenlos Sekt getrunken und mit ständig wechselnder Garderobe getanzt wird. Unterlegt mit den schönsten Liedern von ABBA, wurde diese ans Bauerntheater erinnernde Story bereits zum erfolgreichsten Bühnenmusical aller Zeiten. Die Verfilmung hat dem Stoff nun jede Erinnerung an eine Samstagabend-Show aus den 70ern ausgetrieben. Was vor allem an den herausragenden Darstellern liegt - allen voran eine starke Meryl Streep. Wenn sie in der Rolle der einst so flippigen Brautmutter „The Winner Takes It All“ interpretiert, dann erhält der Discosong plötzlich tragische Tiefe. Und wenn Pierce Brosnan als einer ihrer Ex-Liebhaber zeigt, wie toll er nicht singen kann, fühlt man sich gerührt und nicht geschüttelt. Solche Momente sind es, die das Musical sehenswert machen.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Mensch, Dave USA 2008, R: Brian Robbins, D: Eddie Murphy, Eddie Murphy
„Eddie Murphy einmal mehr in einer Doppelrolle: einerseits als außerirdisches Raumschiff, andererseits als dessen Commander. Bei der Mission, auf der Erde einen Stein zu finden, der das Überleben seiner Rasse sichern soll, muss Dave menschliche Verhaltensweisen lernen. Sympathische Familienkomödie ohne die üblichen Murphy-Zoten.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Der Mongole Kasachstan/Deutschland 2007, R: Sergej Bodrow, D: Tadanobu Asano, Sun Hong-lei
„Der russische Filmemacher Sergei Bodrov (‚Nomad‘) schildert in seinem bildgewaltigen Historienepos den monumentalen Aufstieg des Mongolenführers Dschingis-Khan. Es ist der erste Film einer Trilogie, die in den kommenden Jahren vollendet werden soll. Die Handlung setzt im Jahr 1172 ein und erstreckt sich über mehr als 20 Jahre. Held ist der junge Temudgin (dargestellt vom japanischen Shooting-Star Tadanobu Asano aus ‚Zatoichi – Der blinde Samurai‘), der in dem Mädchen Börte seine große Liebe findet, dann aber von seinen Gegenspielern verraten und versklavt wird. Die blutigen Schlachtengemälde des Films sind imposant und eindrucksvoll und übertreffen in ihrem krassen Realismus vergleichbare Szenen aus ‚Alexander‘ oder ‚Königreich der Himmel‘. Als Epos funktioniert der Film vorzüglich, zumal ihn die kraftvollen Landschaftsbilder oft wie einen östlichen Western wirken lassen.“ (Cinema) H, HB, HH
Mozart in China Deutschland/Österreich/VR China 2007, R: Bernd Neuburger, Nadja Seelich, D: Kaspar Simonischek, Marco Yuan
„Der junge Danny und Li-Wei reisen mit einer Mozart-Marionette ins Reich der Mitte. Während ihres China-Aufenthalts müssen die beiden ihre ganz eigenen Abenteuer mit Verstand und Kunst meistern. Dabei entwickelt sich eine Freundschaft, die auf gegenseitiges Verstehen und aufeinander Zugehen gebaut ist. ‚Mozart in China‘ ist ein sympathischer, angenehm entschleunigter Film, der sehr kindgerecht vielerlei Probleme anspricht: kulturelle, soziale, wirtschaftliche und auch frühpubertäre. Im allerbesten Sinne altmodisch konfrontiert der Film, ohne zu überfrachten und ohne die jungen Zuschauer zu überfordern.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) HH, KI
Die Mumie – Das Grabmal des Drachenkaisers USA 2008, R: Rob Cohen, D: Brendan Fraser, Jet Li
„Dritter Film um die Abenteuer eines Archäologen-Ehepaares: Diesmal wird der chinesische Drachenkaiser (samt seiner Terrakotta-Armee) wieder zum Leben erweckt und erweist sich als nicht weniger machthungrig als die Mumie des Pharao. Neben einigen visuell eindrucksvollen Momenten bietet der Film bewährtes Popcornkino, angerührt aus Fantasyelementen, Verfolgungsjagden, Pyrotechnik und Humor.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Nanny Diaries USA 2007, R: Shari Springer Berman, Robert Pulcini, D: Scarlett Johansson, Laura Linney
„Die geheimen Aufzeichnungen eines Kindermädchens, das mehr durch einen Zufall Anstellung in der New Yorker Haute Bourgeoisie der Park Avenue findet, wo sie nicht nur den fünfjährigen, leicht ablenkbaren Familienspross betreuen muss, sondern auch als Putzfrau, Köchin, Krankenschwester, Französischlehrerin und Therapeutin der gestressten Eltern fungiert. Die reizvolle satirische Außenperspektive der distanziert beobachtenden und wertenden ‚Forscherin‘ wird zunächst mit großem Tempo und mit viel Witz inszeniert, büßt aber zunehmend an Scharfsinnigkeit ein und wandelt sich zur allzu versöhnlich-seichten Komödie.“ (filmdienst) H, HB, HH
The Navigator USA 1924, R: Buster Keaton, D: Buster Keaton / Stummfilm mit Live-Klavierbegleitung / / freier Eintritt während der BLG-Filmwoche
“Vielleicht Keatons bester Film. Aber wer kann das bei seinem reichen Werk schon genau sagen? Außer Frage steht, dass dieser Film über einen nichtsnutzigen Millionär, der sich nicht einmal selbst rasieren kann, und seine reiche, verwöhnte Freundin, die sich beide auf einem gigantischen verlassenen Ozeanriesen ohne Lichter und Dampf wiederfinden, eine der großartigsten Komödien ist, die je gedreht wurde.“ (Pauline Kael) HB
Nicht dran denken Italien 2007, R: Gianni Zanasi, D: Giuseppe Battiston
„‚Nicht dran denken‘ ist das Vernünftigste, was eine ebenso bodenständige wie liebenswert verschrobene Familie aus Rimini tut, wenn es ein Problem zu lösen gilt. Doch dann kehrt einer von ihnen, Stefano , aus Rom zurück, weil er als Gitarrist einer Punkband auf unwürdige Weise alt zu werden fürchtet. Er will Bruder und Schwester,Mama und Papa dazu bringen, sich den familiären Wirren zu stellen und einander die Wahrheit zu sagen. Am Ende wünscht er sich nichts sehnlicher zurück als die Zärtlichkeit der Notlügen. Gianni Zanasis mit wunderbaren Details gespickte Komödie zeigt, warum Kinder der Familie entfliehen müssen, aber nicht von ihr lassen können.“ (Der Spiegel) HB, HH, OL
P
Die Pamir Deutschland 1959, R: Heinrich Klemme / freier Eintritt während der BLG-Filmwoche
“Ansehnlicher Dokumentarfilm über eine Reise des 1957 untergegangenen Großseglers, gleichzeitig über andere Schulschiffe.“ (Lexikon des internationalen Films) HB, HH
R
Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe Deutschland 2008, R: Leander Haußmann, D: Tom Schilling, Maruschka Detmers
„Ein erfolgreicher Computerspiele-Designer verliebt sich in die 20 Jahre ältere Inhaberin einer Schnellreinigung und sieht sich plötzlich auch in seinem familiären Umfeld mit einer Reihe von Liebeswirrnissen konfrontiert, die sein postpubertäres Universum erschüttern. Verharmlosende Verfilmung eines harmlosen Romans, die sich alle Mühe gibt, als Komödie zu funktionieren, wobei ein notorischer Erzählzwang fast alle Pointen zu Tode reitet und das Tempo verschleppt. Das Ergebnis ist ein Konstrukt aus Klischees und Überzeichnungen, in dem auch die guten Hauptdarsteller kaum eine Chance zur Entfaltung haben.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KI, OL
Rollo Aller I und II Deutschland 1990, 92 R: Henrik Peschel, D: Rocko Schamoni; Reverend Ch.D.
„Die Hamburger Kultfilme aus den Jahren 1990 und 1992 spielen auf dem Hamburger Kiez, in den Hauptrollen wirken der Entertainer Rocko Schamoni und sein Kollege Reverend Ch. D.“ (taz) HH
S
Sankt Pauli – Rausgehen. Warmmachen. Weghauen. Deutschland 2008, R: Joachim Bornemann
„Dokumentarfilm, der die Geschichte vom Bau der Südtribüne am Hamburger Millerntor mit dem 2007er Aufstieg des Regionalligisten in die 2. Bundesliga kombiniert. Fan-Film der frei von tieferer Recherche St.-Pauli-Bilder und Eindrücke aus dem Jahr 2007 kombiniert und dabei auch die wichtigsten Demos im Stadtteil nicht vergisst. Nur für Pauli-Fans interessant.“ (tip) H, HH
Der schweigende Stern DDR 1960, R: Kurt Maetzig, D: Yoko Tani, Ruth-Maria Kubitschek / freier Eintritt während der BLG-Filmwoche
“Acht internationale Wissenschaftler, unter der Führung der Sowjetunion und unter Beteiligung eines progressiven Amerikaners, finden bei ihrer Landung auf der Venus im Jahre 1970 die Spuren einer gigantischen atomaren Vernichtungsmaschinerie, deren Urheber offenbar ihrer eigenen Erfindung zum Opfer gefallen sind. Der in Co-Produktion zwischen der DDR und Polen entstandene Science-Fiction-Film kleidet seine warnende politische Botschaft in ein utopisches Gewand. Ein ehrgeiziges Projekt der frühen DEFA, die hier mit Geschick und Improvisationskunst die aufwendigen ,westlichen‘ Kinofilme zu kopieren versuchte.“ (Lexikon des internationalen Films) HB
Shine A Light USA/Großbritannien2008, R: Martin Scorsese
Wenn man bedenkt, wie teuer heutzutage die Eintrittskarte für ein Konzert der Rolling Stones ist, ist es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn Martin Scorsese mit ,Shine a Light‘ keine große Filmkunst geschaffen hat, sondern nur einfach und solide ein Konzert der Stones abfilmte. (hip) H, HH
Der Sohn von Rambow Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2007, R: Garth Jennings, D: Bill Miner, Will Poulter
„Ein introvertierter Elfjähriger, erzogen nach den Richtlinien einer strenggläubigen Sekte, schlüpft, nachdem er eine Raubkopie des Actionfilms ‚Rambo‘ gesehen hat, als Sohn von Rambow in die Heldenrolle und übernimmt die Aufgabe, seinen Vater zu befreien. Dies geschieht als Hauptdarsteller eines Films, den ein Mitschüler drehen will. Ein Film voller überbordender Ideen, der die kindliche Einbildungskraft ebenso feiert wie die Fantasiemaschine Kino. Liebevoll und detailgenau inszeniert und ausgestattet, bietet er vergnügliche, hintersinnig-respektlose (Familien-)Unterhaltung.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI, OL
So ist Paris Frankreich 2008, R: Cédric Klapisch, D: Juliette Binoche, Romain Duris
„Ein junger Mann (Romain Duris) betrachtet die schönste Stadt der Welt voller Abschiedsschmerz, weil er leider an einem Herzfehler zu sterben droht: Das ist die melodramatische Grundsituation dieses tatsächlich hinreißenden Films, den der kitscherprobte Regisseur Cédric Klapisch (‚L’Auberge Espagnole‘) im Original hübsch größenwahnsinnig einfach ‚Paris‘ genannt hat. Juliette Binoche spielt die herbe, aber großherzige Sozialarbeiterschwester des kranken Helden, die anbetungswürdige Mélanie Laurent dessen Traummädchen aus dem Haus gegenüber in dieser erstaunlich leichtfüßigen Patchwork-Story über das Leben, Lieben und Sterben in der großen Metropole. Der wahre Hauptdarsteller ist natürlich Paris selbst. Dem gelingt es ohne große Mühe, im Kino noch ein bisschen besser auszusehen als in der Realität.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL
Star Wars: The Clone Wars USA 2008, R: Dave Filoni
„George Lucas schlägt das ‚Star Wars‘-Kapitel über die Klonkriege neu auf – als markiges, rein digitales Kriegsspektakel mit den bekannten Helden der Saga. ‚Dieser Krieg ist ein Patchwork aus bislang nicht erzählten Geschichten‘, so Lucas. Und so ist dieser Film auch nur der Auftakt zu weiteren Episoden, die als CGI-animierte TV-Serie folgen sollen. Die Effekte und der moderne Look sind durchaus spektakulär. Gewöhnungsbedürftig ist es dagegen, die Helden der Realfilme als animierte Charaktere auf eine ziemlich sparsame Mimik reduziert zu sehen.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Superhero Movie USA 2006, R: Craig Mazin, D: Drake Bell, Sara Paxton
„‚Superhero Movie‘ parodiert die ‚Spider‘-, ‚Super‘- und ‚Batman‘-Filme, bisweilen pfiffig, manchmal platt, stets voller Lust an pubertärer Blödelei. Produzent David Zukker, Großmeister der Genreparodien (‚Die nackte Kanone‘), lässt einen bleichen Teenager (Drake Bell) nach einem Libellenstich zum Superhelden mutieren, der von seinen eigenen Kräften überfordert ist. Auch wenn Allzweckwaffe Leslie Nielsen mit gewohntem Witz den Onkel des Helden spielt, zündet nur jeder dritte Gag des Drehbuchautors und Regisseurs Craig Mazin, so dass das komödiantische Dauerfeuer allzu oft verpufft.“ (Der Spiegel) HB, OL
Sweet Mud Israel/Deutschland 2006, R: Dror Shaul, D: Ronit Yudkevitz, Tomer Steinhof
„‚Sweet Mud – Im Himmel gefangen‘ fühlt sich der israelische Junge Dvir, seit er erkannt hat, dass niemand seiner psychisch labilen Mutter Miri hilft. Der paradiesische Kibbuz seiner Kindheit entpuppt sich im Jahr seiner Bar-Mizwa als ein Hort herzloser Individuen, denen jeder Anlass recht ist, um Andersartige aus ihrem sektenähnlichen Kollektiv auszuschließen. Die israelisch-deutsche Koproduktion könnte eine schmerzlich-schöne Coming-of-Age-Geschichte sein, wenn Regisseur Dror Shaul nicht überall Schuldige für die Misere seines zwölfjährigen Helden suchen würde.“ (Der Spiegel) HH
T
Tage des Zorns Dänemark/Deutschland 2008, R: Ole Christian Madsen, D: Mads Mikkelsen, Thure Lindhardt
„Exzellent fotografiertes und gespieltes und aufreibendes Kriegs-Drama um zwei dänische Widerstandskämpfer im Kopenhagen des Jahres 1944. Regisseur Ole Christian Madsen beweist mit dem dänischen Kinohit, der in deutscher Koproduktion entstand, dass sich politische Stellungnahme und spannende Unterhaltung nicht ausschließen müssen. Er lässt seine Hommage an zwei Volkshelden vor aufwändig rekonstruierten historischen Kulissen entfalten.“ (Blickpunkt:Film) BHV, H, HB, HH, HL, KI
Tödliche Entscheidung - Before the Devil Knows You‘re Dead USA 2007, R: Sidney Lumet, D: Philip Seymour Hoffman, Ethan Hawke
“Oberflächlich betrachtet meint es das Schicksal gut mit dem höchst erfolgreichen Buchhalter Andy (Philip Seymour Hoffman), der mit seiner schönen Frau (Marisa Tomei) im luxuriösen Manhattan residiert. Wäre da nicht seine Spiel- und Heroinsucht und sein hoch verschuldeter Bruder Hank (Ethan Hawke), der zudem eine Affäre mit Andys Frau unterhält. Als eine Steuerprüfung ansteht, überredet Andy Hank das Juweliergeschäft ihrer Eltern auszurauben. Mit tragischen Folgen. Ein grandios düsterer Neo-noir-Thriller ist der Regiegröße Sidney Lumet und seinen Stars gelungen -- ein spannendes Wanken am Rande des Abgrunds.“ (Rheinischer Merkur) HH
U
Underdogs Deutschland 2007, R: Jan Hinrik Drevs, D: Thomas Sarbacher, Clelia Sarto
„Ein wegen Totschlags verurteilter Häftling wird gegen seinen Willen in ein Resozialisierungsprogramm aufgenommen, bei dem Hundewelpen zu Blindenhunden ausgebildet werden sollen. Zunächst wehrt er sich vehement, eine Bindung zu dem Hund aufzubauen, doch irgendwann obsiegt die Zuneigung zu dem Vierbeiner. Eine trotz komödiantischer Züge ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Gefängnisalltag, die Klischees weitgehend vermeidet.“ (filmdienst) HH
Unsere Erde – Der Film Großbritannien/Deutschland 2007, R: Alastair Fothergill, Mark Linfield
„‚Unsere Erde‘ ist die wohl aufwendigste Naturdokumentation aller Zeiten, eine epische Expedition zu den letzten Paradiesen des Planeten. BBC-Regisseur Alastair Fothergill (‚Deep Blue‘) zeigt kleine und große Eisbären, Löwen auf Elefantenjagd, Paradiesvögel im Liebesrausch, wasserscheue Paviane und todesmutige Entenküken beim Jungfernflug – aber keine Menschen. Nur die Stimme von Ulrich Tukur gibt dem Zuschauer ein paar Fakten an die Hand, aber in der Regel sprechen die spektakulären Bilder für sich: Zoologie als wahres Kinowunder.“ (Der Spiegel) HH, HL, KI
Urmel voll in Fahrt Deutschland 2007/08, R: Reinhard Klooss, Holger Tappe
„Zu seinem Geburtstag bekommt der Dino Urmel ein Panda-Mädchen als ‚Schwesterchen‘ geschenkt, mit dem er sich zunächst gar nicht versteht. Doch dann verschlägt es die beiden auf eine Insel, wo sie es mit den verschlagenen Betreibern eines Vergnügungsparks zu tun bekommen. Als ihr Verschwinden bemerkt wird, setzen ihre Freunde einen Suchtruppe in Bewegung. Temporeiche, kindgerechte Zeichentrick-Geschichte, die in anrührenden Szenen vom Wert wahrer Freundschaft erzählt und sich gleichzeitig bemüht, die Hauptfigur des Kinderbuchautors Max Kruse einem Modernisierungsprozess zu unterziehen.“ (filmdienst) BHV, H, HB, HH, KI, OL
W
Wanted USA 2008, R: Timur Bekmambetow, D: Morgan Freeman, Angelina Jolie
„Nach mehreren Millionenblockbustern in Russland durfte sich „Wächter der Nacht“-Regisseur Timur Bekmambetov nun mit der Graphic-Novel-Adaption „Wanted“ erstmals in Hollywood austoben - mit vielfach höherem Budget als bislang und mit Namen wie Angelina Jolie, Morgan Freeman und James McAvoy auf der Besetzungsliste. Letzterer startet hier als Loser mit 08/15-Job und kaputter Beziehung, bevor er von einer rätselhaften Bruderschaft zum Killer ausgebildet wird. Um klaffende Logiklöcher herum entlädt sich dabei nach und nach ein aufgepumptes Style-Action-Gewitter. Ebenso atemloses wie erschöpfendes Effektkino.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Winx Club - Das Geheimnis des verlorenen Königreichs Italien 2007, R: Iginio Straffi
„Der Kinofilm zur TV-Serie zur Musik-CD zum Comic-Magazin zur Spielzeugfigur zur Bettwäsche zum Panini-Sammelbildchen - die heile Welt der Kindheit scheint fast verloren, doch noch kämpfen tapfere Eltern gegen das dunkle Imperium des ‚Winx Club‘.“ (Cinema) BHV, H, HB, HH, KI, OL
Wolke 9 Deutschland 2008, R: Andreas Dresen, D: Ursula Werner, Horst Westphal
„In seinem neuen Spielfilm ‚Wolke 9‘ zeigt der Potsdamer Regisseur Andreas Dresen (‚Sommer vorm Balkon‘), wie wild graue Panther noch sein können: Eine Mittsechzigerin beginnt nach 30 Jahren harmonischer Ehe eine stürmische Affäre mit einem 76-Jährigen. Von einem Frühlingserwachen mitten im Spätherbst erzählt Dresen in seinem Film, von pulsierender Leidenschaft und von großen Gefühlen, die nicht altern. Ausgerechnet in Cannes, normalerweise ein Hort des Jugendwahns, behauptet Dresen, dass wirklich erfüllender Sex bisweilen erst jenseits der sechzig zu haben ist.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
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XXY Argentinien/Spanien/Frankreich 2007, R: Lucía Puenzo, D: Inés Efron, Ricardo Darín
„‚XXY‘ erzählt von den ersten erotischen Schritten der 15-jährigen Alex, der das seltene Geschick zuteil wurde, nicht nur zweigeschlechtlich geboren, sondern auch von den Eltern zur Freiheit erzogen worden zu sein. Als die zurückgezogen an der Küste lebende Familie von einem befreundeten Chirurgen, dessen Frau und ihrem 16-jährigen Sohn besucht wird, fordert Alex‘ scheues und zugleich forsches Begehren das familiäre und sexuelle Rollenverständnis sämtlicher Mitglieder der Hausgemeinschaft heraus. Der ruhige und spannungsreich inszenierte Debütfilm der Argentinierin Lucía Puenzo ist nicht nur ein Plädoyer für das Selbstbestimmungsrecht Intersexueller, sondern vor allem eine zärtliche Studie über die menschliche Sehnsucht nach Vollkommenheit.“ (Der Spiegel) HL
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Zurück im Sommer USA 2008, R: Dennis Lee, D: Ryan Reynolds, Julia Roberts
„‚Zurück im Sommer‘ bietet die seltener gewordene Gelegenheit, Julia Roberts auf der Leinwand zu sehen. Allerdings ist ihre Rolle als warmherzige Matriarchin in Dennis Lees Spielfilmdebüt über eine problembeladene US-Familie eher klein ausgefallen. So wird der Zuschauer vor allem mit dem selbstmitleidigen Geschwafel der anderen Clanmitglieder konfrontiert. Allen voran nerven der karikaturenhaft fiese Vater (Willem Dafoe) und der ach so missverstandene Sohnemann (Ryan Reynolds), der seine verkorkste Kindheit aufarbeiten will. Im Ernst: Wer kann sich schon beschweren, wenn Julia sich einst lächelnd über seine Wiege gebeugt hat?“ (Der Spiegel) KI