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■ VerzähltBetr.: Volkszählung

HLT R Berlin (taz)– Geschlossen weigerten sich vergangene Woche die deutschen Zivilangestellten der in Baden–Baden stationierten französischen Truppen, sich zählen zu lassen. Bewohner der „französischen Siedlung“ beriefen sich auf eine „Falschinformation“, wonach sie den nicht gezählten Uniformträgern der Alliierten gleichgestellt seien. In Nürnberg trugen gestern Mitarbeiter des Amtes für Statistik und Stadtforschung einen riesigen Sarg quer durch die Innenstadt. Zu Grabe getragen wurde der Datenschutz. Ein gewissenhafter Zähler in Aachen glaubte die Vermieterin einer Befragten darüber informieren zu müssen, daß ihre Mieterin den Erhebungsbogen nicht ausfüllen wolle. Die Hausbesitzerin stellte die Frau zur Rede. Freudig registrierten Münsteraner Volkszählungsgegner, daß der örtliche SPD–Unterbezirk die Stadtverwaltung aufforderte, ihre bisherigen Bußgeldbescheide zurückzuziehen. Auch wollen die Sozialdemokraten in den Solidaritätsfonds der Vobo–Initiativen einzahlen. Zur vollständigen Ablehnung der Volkszählung konnten die Genossen sich nicht durchringen. Noch ein Hinweis: Wer Unregelmäßigkeiten beim Zählvorgang bemerkt, sollte auch die zuständigen amtlichen Volkszählungsbüros, Datenschutzbeauftragte, statistische Landesämter informieren und um Rat fragen. taz–Vobo–Telefon: täglich von 11–15 Uhr: 030–4609–203/236 FORTSETZUNGEN VON SEITE 1

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