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Betr.: Nach der Bundestagswahl 1998

Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth strebt in der kommenden Legislaturperiode kein parlamentarisches Amt an. „Ich kehre zurück in die Reihen der Abgeordneten“, sagte die CDU-Politikerin dem Berliner Tagesspiegel. Sie wolle künftig ihre in zehnjähriger Dienstzeit gewonnenen europäischen und außenpolitischen Erfahrungen einbringen und zugleich an den drängenden Reformprojekten in Sachen Arbeitswelt und soziale Sicherheit mitwirken. AP

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FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle hat den CDU-Politiker Heiner Geißler scharf kritisiert. Er warf Geißler vor, Unionswähler in die Arme der SPD getrieben getrieben zu haben. Zu Geißlers Vorschlag, die Union für schwarz-grüne Bündnisse zu öffnen, sagte Westerwelle: „Das ist die Hoffnung eines uneinsichtigen Konservativen, der sich wünscht, daß an einem dürren Ast noch mal ein grünes Zweiglein sprießt.“ dpa

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Der designierte SPD-Innenminister Otto Schily sprach sich gestern im ARD-Morgenmagazin gegen die Rücknahme des Großen Lauschangriffs aus. Ferner kündigte er eine rasche Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts an. „Wir wollen die Einbürgerung verbessern“, sagte Schily. dpa

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Guten Tag. Hier ist die Bundesgeschäftsstelle von Bündnis 90/Die Grünen. Wegen einer internen Besprechung sind wir heute, am 30. September, bis ca. 16 Uhr nicht zu erreichen.“ So gestern der Anrufbeantworter in der Pressestelle der künftigen Regierungspartei. Unter der Sammelnummer der Parteizentrale ertönte eine verheißungsvollere Nachricht vom Band: „Guten Tag. Ihr Anruf wird gleich entgegengenommen. Bitte bleiben Sie am Apparat.“ Nach kurzer Wartezeit regelmäßig das Besetztzeichen. Schön, wenn wenigstens irgendwo auf der Welt die interne Beziehungspflege noch wirklich ernst genommen wird. taz

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