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Archiv-Artikel

Betr.: Erneuerbare Energieträger

Brasilien setzt seit kurzem auch auf Windkraft – wie hier in Fortaleza. Dagegen ist der Anteil erneuerbarer Energieträger am Energieverbrauch weltweit zurückgegangen. Dies belegt eine Studie der Internationalen Energie-Agentur (IEA), die gestern anlässlich der Energiekonferenz in Bonn vorgelegt wurde. Demnach kamen 2001 nur noch 5,5 Prozent des Energieverbrauchs der westlichen Industrieländer aus Quellen wie Biomasse oder Erdwärme. Die mehr als 3.000 Teilnehmer der „Renewables 2004“ werden mehr beschließen müssen als nur Willensbekundungen. Denn der Anteil der neuen Energieträger ist trotz internationaler Absichtserklärungen gesunken. Zu den 26 IAE-Mitgliedsländern gehören neben allen westlichen Industriestaaten auch die Türkei, Ungarn, Tschechien und Südkorea. Zwischen 1990 und 2001 stieg der Anteil neuer Energien in den IAE-Ländern um jährlich 1,2 Prozent, während der Gesamtverbrauch im Schnitt um 1,6 Prozent zulegte. Der Anteil erneuerbarer Energiequellen an der Stromerzeugung sank zwischen 1970 und 2001 laut IAE-Zahlen von 24,1 auf 15,1 Prozent. Zugleich werde weniger in die Forschung und Entwicklung sauberer Energiequellen investiert, kritisierte die IEA. Während nach dem Ölpreisschock in den 70er-Jahren noch durchschnittlich 8,4 Prozent der Energie-Investitionen in Biomasse und Erdwärme gesteckt wurden, ging der Anteil in den 90er-Jahren auf 7,7 Prozent zurück. Zuletzt profitierten vor allem neue Energieträger wie Sonne und Wind von den Investitionen. Mehr als 70 Prozent der Investitionen in erneuerbare Energien entfallen demnach auf die USA, Japan und Deutschland. Ob und wie die neuen Energien in der Welt genutzt werden, hat sich die taz genauer angesehen: neben Brasilien in Afghanistan, Polen und im Tschad. TAZ, FOTO: D. ENGLE/LATINPHOTO