: Betr.: Christine Lang
Christine Lang (links im Bild) legt seit viereinhalb Jahren Platten auf (rechts mit Mikro eine Freundin, MC Looney Tunes). Christine Lang ist gut im Geschäft, sie hat regelmäßig DJ-Jobs in den angesagten Clubs Berlins. Und das, obwohl sich die Studentin der Kulturwissenschaften nicht vollständig dem Nachtleben verschrieben hat. Zur Zeit ist sie mit ihrem Jahrespraktikum bei einer Filmproduktionsfirma durchaus beschäftigt.
Das Clubleben stelle in ihrem Leben die „Alltagsausklammerung“ dar, analysiert sie selbst: „Nachts ist das Leben spannender.“
Zuvor lebte Christine Lang in Bremen, wo sie auch schon Parties organisierte. Sie präferiert dabei komplizierte und abstrakte Rhythmusstrukturen. Vor eineinhalb Jahren zog sie um nach Berlin.
Die 25jährige hat die Kontakte zur Clubwelt stetig und intensiv gepflegt. Das Deejayen sei für sie damit über die Jahre hinweg „zu etwas Normalem, Alltäglichem“ geworden, erklärt sie. G-Point, der Zusammenschluß Berliner DJanes, allerdings habe mit dazu beigetragen, daß es für sie selbstverständlicher wurde, als Frau Platten aufzulegen: „Ich fühle mich nicht mehr so exponiert als Frau und bin nicht mehr unsicher, wenn lauter Typen um mich herumstehen. Endlich kann ich etwas mit anderen Frauen machen.“ Zum Beispiel mit MC Looney Tunes, einer alten Freundin, die zu ihren Drum'n'Bass-Platten live eigene Texte in perfektem Englisch rappt und singt.
Daß die Sache mit G-Point „noch nicht zu Ende diskutiert ist“, ist für Christine Lang klar: „Ein Frauennetzwerk ist nötig, solange es ein Männernetzwerk gibt. Unser eigentliches Ziel ist die Selbstverständlichkeit. Jetzt liegen wir irgendwo zwischen Ignorieren und Betonen.“ Foto: Max Lautenschläger
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