: Betr.: Antworten auf Letzte Fragen
Warum nennt man Vielleser Leseratten? (8. 7. 99)
Weil Ratten fressen doch alles.
WG Dorumstraße, Bremen
Die Ratte ist ein Raubtier, das einem den Schlaf raubt. Ähnlich verbeißt sich ein Viel- und Gernleser in seine Lektüre und wird des Lesens nicht mehr müde.
Margot Brünner, Reichertshofen
Das ist ein Missverständnis: Es muss Leserater heißen, da man bei der Menge an verschlungener Literatur gar nichts mehr richtig aufnehmen kann.
Peter Woltersdorf, Berlin
Weil man Leute, die viel ins Wasser gehen, Wasserratten nennt.
Malte Großmann, Stoetze
Am Anfang war das Buch –und es war spannend. Ich wollte mehr: Ein Rattenschwanz weiterer Bucherwerbungen. Eines Tages dann der Kommentar: „Du bist ja eine richtige Leseratte!“ Ach ja? Ich hatte geglaubt, ich sei ein echter Bookworm. Aber das ist eine andere Geschichte.
Hanne Bucher, Karlsruhe
Weil Vielleser, vergleichbar den Ratten auf der Deponie, auch viel (gedruckten) Müll und alten Käse verschlingen, um ihren Lesehunger zu stillen.
Uta Eckensberger, Saarbrücken
Leseratten sind ausgesprochene Allesleser. Sie konsumieren und verschlingen nahezu jedes gedruckte Wort. Sie sind wenig themenspezialisiert und daher äußerst anpassungsfähig. Nach Jahren des Lesens entsteht aus der Leseratte durch Mutation fast zwangsläufig der Bücherwurm. Dieser wählt seinen Lesestoff nur selektiv aus. Wilhelm Raabe sagt: „Erst durch lesen lernt man, wie viel man ungelesen lassen kann.“
Beate Hesse und Thomas Enger, Jever
Wieso darf man mit Gummistiefeln nicht Rolltreppe fahren? (8. 7. 00)
Weil das wirklich ganz beschissen aussieht! Man schnallt sich ja auch keinen Apfel auf den Kopf und geht damit in den Wald.
Simone Giesen, Düsseldorf
Weil man leicht mit dem besonders tiefen Profil, das alle Gummistiefel haben, in die kleinen Ritzen auf den Rolltreppenstufen geraten kann, sich darin verklemmt und dann am Ende unweigerlich in die Rolltreppe eingesogen wird.
Rudi Wetzel, Alt Duvenstedt
Weil braune Gummistiefel wärmer als rote sind.
Hannes Nader, Jena
Wegen der hohen Unfallgefahr: Gummistiefel erlauben durch ihre im Vergleich schwere und massive Bauweise, vor allem der starren, dickstolligen Profilsohle, ein nur unsicheres Kontaktgefühl zwischen Füßen und Auftrittsfläche. Wer schon mal mit Gummistiefeln ein Auto chauffiert hat, kann das sicherlich bestätigen.
Gerd Neurath, Saarbrücken
Weil es sich bei GummistiefelträgerInnen nicht selten um GummifetischistInnen handelt, die unter dem Gummiregenmantel, den sie meistens zu den Gummistiefeln tragen, splitterfasernackt sind. Würden diese Leute in dieser Aufmachung auf einer nach oben fahrenden Rolltreppe stehen, könnten die unter ihnen „Mitreisenden“ ihnen unter den Mantel schauen – und würden womöglich vor Schreck tot umfallen. Nur aus diesem Grund ist gummigestiefelten ZeitgenossInnen zumindest in Deutschland die Benutzung einer Rolltreppe bei Androhung von Freiheitsstrafe verboten.
Uwe Tünnermann, Lemgo
Warum sind Familiennamen Sonntag, Montag und Freitag viel häufiger als die Namen Dienstag, Mittwoch, Donnerstag oder Samstag? (8.7.00)
Sonne, Mond und Freiheit sind doch nun wirklich vorzuziehen gegenüber Dientst, Mitte der Woche, Donner oder diesem blöden Sams.
Shivani von Dorum, Bremen
Woher kommt der Begriff „Notdurft“? (1. 7. 00)
Aus gegebenem Anlass habe ich mir diese Frage auch schon öfters gestellt. Das erste Mal im Konfirmandenunterricht, als ich plötzlich mit einem Bibeltext konfrontiert wurde, in dem es heißt „und sie verrichteten ihre Notdurft auf dem Felde“, was ja wohl nichts anderes bedeuten kann, als dass sie einem dringenden körperlichen Bedürfnis der Erleichterung folgten. Ich muss zugeben, ich war geschockt und konnte auf einmal die Überraschung und das Schmunzeln meiner Mitmenschen verstehen. Bei einer Recherche in einem Namenslexikon wird o.g. Definition bestätigt. Außerdem gibt es Hinweise auf den möglichen Herkunftsort Nortorf in Schleswig-Holstein, der jedoch für meine familiären Wurzeln auszuschließen ist.
Maike Nothdurft, Kiel
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen