■ VERKEHR: Betonpfötchen für Weidendammer Brücke
Mitte. Die Weidendammer Brücke muß gesperrt werden. Nächstes Jahr, spätestens aber 1992 wird sie für ein halbes Jahr für den gesamten Fahrzeugverkehr abgeriegelt. Die Endverankerungen sind stark verrostet, die Brücke muß angehoben und auf neue Lager gestellt werden. Die aus Stahl gefertigten Brückenfüße wurden beim U-Bahn-Bau von 1914 bis 1923 in Betonklötze eingebettet, die seither nicht mehr geöffnet wurden. Die Bauaufsicht hat angekündigt, die Weidendammer Brücke spätestens 1992 aus Sicherheitsgründen zu sperren. Die Verkehrsplaner müssen jetzt entscheiden, ob zum Beispiel die Straßenbahn bleibt. Zu klären wäre auch, wie das drohende Verkehrschaos zu meistern ist. Einzig konkrete Planung dazu bisher: »Weiträumige Absperrung, Umleitung und Behelfsbrücke an der Tucholskystraße.« Überraschend kommt die Sperrung nicht, bereits jetzt darf maximal eine Straßenbahn den Brückenbogen belasten. Für Schwertransporter ist sie schon lange gesperrt. Bereits 1974 mußte der Verkehr wegen Rekonstruktionsarbeiten schon einmal umgeleitet werden. Glück haben nur die Fußgänger: Allein sie dürfen die Brücke weiter benutzen, können auch 1991 gefahrlos den U- und S-Bahnhof Friedrichstraße erreichen.
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