: „Besser verdient“
betr.: „Anstiftung zum Sozialneid“ (Das Schlagloch) von Kerstin Decker, taz vom 24. 12. 03
Sozial ist kein Wort, sondern ein Begriff. Die Unterschiede in der Entlohnung sind das, was den Einzelnen dazu bringt, das zu tun, was das Sozialprodukt erst entstehen lässt. In diesem Land kann niemand legal Vermögen ansammeln, ohne vorher Steuern zu bezahlen. Bei den „Besserverdienenden“ geht es nicht um Personen, die es „besser verdient“ haben. Dies würde den falschen Schluss nahelegen, dass man sie steuerlich entlasten müsste. Es geht vielmehr um eine Personengruppe, die gefälligst mehr Steuern zahlen soll, da sie es nicht besser verdient, weil sie besser verdient.
SIGRID WISSING, Kapellen
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