Besser Urlaub nehmen : Die WM im Ruhrgebiet
Von Männern mit Männern für Männer: Eine Fußball-WM! Irgendwie passt es dann ja auch, dass ein Großteil, der für die Verkehrsinfrastruktur auszugebenden Gelder als Asphalt endet. Er wird von Männern mit blankem Oberkörper, die Sonnencreme für eine Erfindung für Mädchen halten und die wissen, wie Bitumen wirklich schmeckt, in diesem Sommer auf die Straßen gegossen werden.
KOMMENTAR VONELMAR KOK
Insofern ist das Planungskonzept für die WM 2006, was den Verkehr angeht, von Verkehrsminister Axel Horstmann überhaupt nicht überraschend und genauso wenig vorausschauend. Dass in der Folge alle „Tor!“ schreien, steht leider nicht in direktem Zusammenhang. Dennoch sind die, die es Horstmann schon jetzt zurufen, im Recht. Denn zu einem Weltereignis hätte auch einem langweiligen Verkehrsminister mehr einfallen können, als mehr Parkplätze vor den Stadien und breitere Straßen als Zufahrtswege.
So wird keiner der Gäste dieses Land nach den Spielen überrascht verlassen. Deutschland wird ihnen als ein Land von Grätschern, Autofahrern und vollen Zügen in Erinnerung bleiben. Die Chance, den Besuchern aus aller Herren Länder etwas Innovatives bieten zu können, wurde zugunsten einer konservativen Verkehrspolitik vertan. Insofern bleibt die Region das, was sie vor der WM auch schon war: Motorshow in der Duldungsstarre. Wer 2006 anderes erleben möchte, sollte in den Urlaub fahren.