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Besetzung in Manila unblutig beendet

■ Rebellen werden vor Kriegsgericht gestellt / Aquino: Putschversuch / Oberst Canlas: Warnung vor Kommunismus

Manila (afp/ap) - In der philippinischen Hauptstadt Manila ist die seit zwei Tagen andauernde Besetzung einer Fernsehstation durch aufständische Soldaten am Donnerstag unblutig zu Ende gegangen. Die Rebellen bestiegen bereitstehende Busse, die sie in das Heeres–Hauptquartier Fort Bonifacio brachten. Auch die 55 sympathisierenden Zivilisten, die sich mit den Rebellen in dem Sendergebäude eingeschlossen hatten, gaben auf und werden in ein anderes Militärlager transportiert. In einer öffentlichen Erklärung bekräftige Präsidentin Corazon Aquino, die aufständischen Militärs würden vor ein Kriegsgericht gestellt. Auch ihre zivilen Anhänger kämen vor den Richter. Bei dem Aufstand habe es sich um einen „eindeutigen“ Versuch gehandelt, die Regierung zu stürzen und die Demokratie zu beenden. Der eigentliche Putschversuch war bereits am Dienstag von loyalen Truppeneinheiten vereitelt worden. Die Aufständischen unter Oberst Canlas hatten behauptet, nicht einen Umsturz geplant zu haben, sondern mit ihrer Aktion lediglich auf die Gefahr des Kommunismus aufmerksam machen zu wollen. Die Regierung von Corazon Aquino geht jedoch davon aus, daß es sich um eine Aktion von Anhängern des gestürzten Diktators Ferdinand Marcos handelt.

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