Berufsschul-Stiftung: Rückzug freut Gewerkschafter
Die Gewerkschaften schöpfen Hoffnung: Der Bezirk Nord des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hat es gestern begrüßt, dass Bildungssenator Rudolf Lange (FDP) angesichts des geschlossenen Widerstands von Betrieben und Lehrern offenbar aus der geplanten Stiftung Berufliche Schulen aussteigen will (taz berichtete). Ingo Schlüter, Vizechef des DGB Nord sagte: „Der massive Widerstand gegen diese von der Wirtschaft dominierte Rechtsform scheint Früchte zu tragen.“
Schlüter kündigte an, die Gewerkschaft werde dem Senat dringend empfehlen, das „bisherige Verfahren zu stoppen“. Jetzt müsse neu über die Inhalte und Ziele einer Reform der Berufsschulen geredet werden. „Erst im letzten Schritt kann man sich über die Rechtsform unterhalten.“ Die Reform müsse „mit Ruhe angegangen werden“, mahnte der Gewerkschafter: Andere Bundesländer hätten sich bis zu fünf Jahre für die Modernisierung ihrer Berufsschulen Zeit genommen.
Betriebe, Pädagogen und Handwerkskammer wehren sich massiv gegen die Pläne des Bildungssenators, die 48 Hamburger Berufsschulen in eine Stiftung zu überführen. Wie die taz aus gut unterrichteten Kreisen erfahren hatte, will der Senator die Stiftung jetzt kippen. Große Sorge bereitet das Vorhaben, an die Spitze ein von Wirtschaftsvertretern dominiertes Kuratorium zu stellen und der Wirtschaft die Fachaufsicht an den Schulen zu überlassen. Zugleich werfen Ausbilder und Lehrer dem Senator vor, die Umstrukturierung im Eiltempo durchzupeitschen. WEI
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