piwik no script img

Bernheimer ContemporaryDenkanstöße zur gesellschaftlichen Verantwortung der Kunst

Jan Kuck: Black Gold, 2015 Foto: Martin Eberle

Der SOS-Trolley von Dirk Biotto überzeugt. Das mobile Zelt auf Rädern, für Obdachlose gedacht, ist unauffällig, schmal wie ein Schlafsack und lässt sich zu fast nichts zusammenfalten. Wie die KünstlerInnen Jan Kuck, Milana Schoeller, Johannes Buss, Victor Alaluf, Igor Vucic, Oh-Seok Kwon und Tim Wolff versucht auch Biotto damit die Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung der Kunst zu beantworten. Unter dem Titel „Who Cares? Social Responsability in Contemporary Art“ stellte Isabel Bernheimer, die aus einer berühmten Münchner Kunsthändler-Dynastie kommt, eine sehenswerte Schau zusammen. Gleichzeitig eröffnet sie damit ihren neuen Standort. Nachdem sie ihr Handwerk bei Chris Dercon am Münchner Haus der Kunst und bei Iwan Wirth in London gelernt hatte, verschlug es Bernheimer schon vor einigen Jahren nach Berlin. Jetzt hat sie in einem Teil des ehemaligen Telegraphenamts in der Monbijoustraße 2 eine Agentur für bildende Künstler mit angeschlossenem Shop für limitierte Editionen und Einzelstücke eröffnet. Aus diesem Pool schöpft sie auch, um eigene Ausstellungen zu organisieren. Und weil sie mit Project Climate kooperiert und damit ein Klimaschutzprojekt in Kenia sowie auch Human Rights Watch Deutschland durch Verkaufserlöse unterstützt, wird auch sie ihrer sozialen Verantwortung gerecht. HRW Deutschland soll einen Teil vom Verkaufsgewinn der Goldbarren aus Kunstharz erhalten, in die der Künstler und Designer Jan Kuck die von George Clooney beworbene Umwelt­sauerei der aus Aluminium gefertigten Nespresso-Kapseln überführt hat. WBG

Bis 29. 8., Di.–Sa. 11–19 Uhr, Residenz Monbijou, Monbijoustraße 2

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen