■ Berliner Telegramm: Antirassistische militante Gruppen gegen "Spar"
„Antirassistische militante Gruppen“ haben sich in einem Schreiben, das der taz vorliegt, dazu bekannt, am Dienstag bei 13 Spar-Filialen die Türschlösser verklebt und die Fassaden mit der Parole „Spar ist rassistisch – Bargeld statt Gutscheine für Flüchtlinge“ besprüht zu haben. „Das zum 1. 6. 97 ausgeweitete Asylbewerberleistungsgesetz verschlechtert die soziale Lage von Flüchtlingen abermals“, heißt es in dem zweiseitigen Schreiben. „Sie müssen in Berlin bargeldlos in zwei Sachleistungsmagazinen Waren eintauschen. Diese Magazine werden von Sorat betrieben und von Spar beliefert. Die Magazine bieten geringe, überteure und schlechte Waren an“, heißt es weiter. „Militante Aktionen müssen sein, um das enger werdende legale Terrain von linken politischen Interventionen um weitere Ausdrucksformen zu erweitern“, schreiben die „Antirassistischen militanten Gruppen“ weiter. „Militante Praxis kann Textproduktion, Theorieproduktion, kleinere Sabotageaktionen, Brand- und Sprengstoffanschläge, massenmilitante sowie Spaßguerilla-Aktionen beinhalten.“ Deshalb sei es auch in Zukunft „wichtig, weiter Druck auf Sorat, Spar und potentielle Betreiber des Sachleistungssystems auszuüben“. wahn
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