■ Berliner Telegramm: Parlamentsdebatten über Flughafenausbau
Der neue Großflughafen Berlin-Schönefeld sichert nach Überzeugung des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen (CDU) internationale Wettbewerbsfähigkeit. Das weitgehend privat finanzierte Modellprojekt sei keineswegs nur ein Renditeobjekt, sagte Diepgen in der gestrigen Parlamentsdebatte. SPD-Fraktionschef Klaus Böger lehnte es ab, Tegel zu einem „Regierungsflughafen“ zu machen. So etwas gebe es in Diktaturen, „wo die Regierenden fliegen und alle anderen zu Hause bleiben müssen“. Tegel müsse geschlossen werden. Nach Überzeugung des CDU-Verkehrsexperten Alexander Kaczmarek wird der Großflughafen 50.000 Berlinern und Brandenburgern eine berufliche Perspektive geben. Die PDS- Abgeordnete Jutta Matuschek sagte dagegen, der behauptete Beschäftigungseffekt sei nicht nachweisbar. Die Grünen sagten „Ja“ zur Privatisierung. Ihr Verkehrsexperte Michael Cramer lehnte aber eine Aufteilung ab, „nach der die öffentliche Hand das Risiko übernimmt und die privaten Investoren den Profit einstreichen“. Cramer verlangte, den Flughafen Tempelhof schnellstmöglich und Tegel spätestens 2007 zu schließen. In Schönefeld müßten ein Nachtflugverbot und Lärmschutz durchgesetzt werden. dpa
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