piwik no script img

Berliner Recycling-System geplant

■ Gesamt-Berlin soll ein Netz zur Erfassung von Sekundärrohstoffen erhalten / „Berliner Modell“ soll 20 Millionen DM kosten / Grüne und blaue Container bald überall

Berlin. Bis Ende 1991 soll in Ost-Berlin neben der Müllentsorgung ein neues flächendeckendes Netz zur Erfassung von Sekundärrohstoffen entstehen. Die Stadtreinigung und die Recycling GmbH bauen gemeinsam mit der Berliner Stadtreinigung (BSR) das sogenannte „Berliner Modell“ aus, das vorsieht, zusätzlich zu den bisherigen Müllcontainern wie in West-Berlin Sammelbehälter für Papier und Glas aufzustellen.

Wie aus einer gestern veröffentlichten Magistratsmitteilung hervorgeht, sind für das „Berliner Modell“ Investitionen in Höhe von 20 Millionen DM erforderlich. Nach einem angemessenen Einführungszeitraum müssen sich die Grundstücksrechtsträger an den Kosten beteiligen. Diese Gebühren sollen mit den allgemeinen Müllentsorgungstarifen „gestaltet“ werden. Seit Anfang Juni wurden in den Stadtbezirken Prenzlauer Berg, Friedrichshain, Hellersdorf, Marzahn und Hohenschönhausen fast 1.300 Sammelbehälter aufgestellt.

Künftig soll das Recycling-System in Berlin in der Kombination aus kontrollierter Erfassung über Annahmestellen und Recyclinghöfe, Erfassung durch das „Berliner Modell“ und gezielte Sammlung in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen bestehen. Da die Treuhandanstalt bisher nicht zugestimmt habe, den ehemaligen VEB Sero in Eigentum der Stadt zu überführen, gelte es, verstärkt neue Denkansätze zu verfolgen.

Zur Entgegennahme von Sperr- und Haushaltssondermüll wie Batterien, Farbresten, Lösungs- und Pflanzenschutzmitteln oder Kühlschränken werden Annahmestellen der Berliner Sero Recycling GmbH umgewandelt. Im Auftrag der Berliner Sero Recycling GmbH untersucht gegenwärtig das Institut für Sekundärrohstoffe, inwieweit das Aufkaufsystem künftig noch eine Berechtigung hat. Bis Anfang September soll ein Sanierungskonzept für die Sero Recycling GmbH erarbeitet sein.

adn

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen