Berliner Heidekrautbahn: SPD will schneller raus ins Umland
Die Bahnverbindung aus dem Berliner Norden nach Brandenburg soll in zwei Jahren stehen.
Die SPD-Fraktion ist für einen schnellen Wiederaufbau der Zugstrecke zwischen der S-Bahn-Haltestelle Wilhelmsruh und Schönwalde in Brandenburg. Der Verkehrspolitiker der SPD-Fraktion, Christian Gaebler, sagte am Donnerstag: Das Ziel sei, dass auf der sogenannten Heidekrautbahn "in zwei Jahren wieder gefahren wird".
Der ursprüngliche Verlauf der Strecke, die Berlin mit der Schorfheide verbindet, wurde im Jahr 1961 durch die Mauer unterbrochen. Das Gleisbett ist heute überwiegend noch vorhanden. Die Kosten für die Sanierung der Strecke liegen laut Senat bei 26 Millionen Euro. Bei einer Sanierung der Strecke soll das Land Berlin sich mit rund 10 Millionen Euro beteiligen. Den Rest übernimmt das Land Brandenburg, Kommunen in Brandenburg und die Niederbarnimer Eisenbahn, die die Strecke auch betreiben soll. Laut dem Ergebnis einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung soll der Nutzen das 2,44-fache der Kosten betragen. Für die Verlängerung der Strecke bis zum Bahnhof Gesundbrunnen entlang der bestehenden S-Bahn-Strecke soll die Deutsche Bahn aufkommen.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung von Senatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) hatte erst im vergangenen Monat auf eine kleine Anfrage im Parlament geantwortet: Die Aufnahme der Strecke in das Investitionsprogramm des Landes käme "nach aktueller Beurteilung frühestens ab 2017 infrage". Gaebler machte deutlich, dass die Verwaltung sich in dieser Frage bereits bewegt habe und sich weiter bewegen werde. Der Anteil des Landes Berlin soll von dem Geld bezahlt werden, das die S-Bahn wegen der vielen Zugausfälle dem Senat zurückerstattet.
Die neue Verbindung soll täglich 5.000 zusätzliche Fahrgäste auf die Schiene locken. Die Berliner sollen so leichter zu Ausflugsorten kommen, Berufspendler aus Brandenburg sollen auf die Bahn umsteigen und so auch die Straßen vor allem in Prenzlauer Berg entlasten. Zudem soll die Strecke auch das Märkische Viertel, ein Plattenbaugebiet in Reinickendorf, besser an den öffentlichen Verkehr anbinden.
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