■ Berlinalien: Les Immer Meckern
Aus dem Alltag der Kinoredakteurin: „Paßt dies nicht, paßt das nicht — unsereinem ist es ja nirgends recht zu machen, und so gefällt nun auch die neue Lage mit Interconti statt Haus der Kulturen fast gar nicht. Erstens ist der Weg vom Zoo-Palast bis zu dem Schreibzimmer im Interconti so weit, daß ich meinen Artikel auch per Post schicken kann. Zweitens ist dieser Weg von verwirrendem Surrealismus: Nach den Auslagen von Granitsteinen, Palestinensertüchern, Dönern und als Kugelschreiber getarnten Shilums passiert man unversehens ein Schaufenster, in dem Natur ausgestellt wird. Hübsche, niedliche Fischlein nämlich, zum Aquarium gehörig, im Cinemascope-Format. Guppis, Gnuppis und Huppies, oder wie sie heißen. Da möchte ich verweilen und bin so schön und eilig. Dann setze ich mich ins Schreibzimmer an eine Schreibmaschine, und siehe da, man will mir ein y für ein z vormachen und als ich mich über die unsinnige Verwendung amerikanischer Tastaturen in einem DEUTSCHEN Schreibbüro beschweren will, fällt mir ein, daß das wohl wegen der amerikanischen Kollegen ist, die ja auch da sind. Und daß ich mich einfach nur an die falsche Maschine gesetzt hatte? Oha. Aber eben: das wäre einem im Haus der Kulturen doch nie passiert! Essen allerdings geht deutlich besser, ich gehe beispielsweise immer ins Marché, trinke einen köstlichen frischen Orangen- Kiwi-Saft, esse ein günstiges Hühnerbein und lese zum Nusskuchen ein bißchen in Dantos ,Die Verklärung des Gewöhnlichen‘.“mn
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