■ Berlinalien: Zorn des Schreibers
Den zerknüllten Zettel eines Untertitel-Script-Schreibers fand Andreas Becker zufällig in einer leeren Kaffeetasse. Wir dokumentieren: „Denen werde ich mein Drehbuch um die Ohren hauen, den motherfuckern im abgewichsten Cinecenter an der Budapester. Hängen da rum mit all ihren affengeilen Nymphchen, die ihre ellenlangen leggies cool übereinanderschlagen und die geilschwarzen Panties Funken schlagen lassen. Umballern werde ich den erstbesten Produzentenhurensohn, der mir nur ein verfluchtes Wort aus meinem Script raushaut. Seit Tagen bin ich am Casten, Alter und was soll ich sagen: das geht voll ab, vor allem Intercontimäßig. Wenn ich mein Visitenkärtchen aus der knallengen Arschtasche meiner Calvin Klein Jeans zücke, dann hab' ich sie längst dreiviertel im Sack, echt. Dann geht's rauf in den Sechsten Stock und wenn sie den Typen mit der Riesenuzzi vor meiner Suitetür sehen, wissen die Girlies Bescheid. Das scheiß Champagnerbad ist schon wieder übergelaufen, aber scheiße, was solls. Schlabbern wir das Zeug halt heute mal vom Boden auf — stehen manche schweinemäßig drauf. Trotzdem werde ich dem kleinen Zimmerkellner morgen eine Lektion erteilen. Eure Zeit ist abgelaufen, den nächsten Scheißfilm dreh ich selbst. Fickt euch doch alle.
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