: Berlin probt Pockenimpfung
Berlin hat am Samstag den Betrieb einer Impfstätte für Pockenschutzimpfungen geprobt. In einer Zehlendorfer Schule wurde für den so genannten Ernstfall trainiert. Dieser tritt nach Angaben der Senatsgesundheitsverwaltung ein, wenn in Deutschland ein Fall der Krankheit auftritt. Bei der Übung waren nach den Worten des Amtsarztes von Steglitz-Zehlendorf, Andreas Beyer, 50 Ärzte im Einsatz. Hunderte Freiwillige wurden mit Kochsalzlösung geimpft. Es habe sich gezeigt, dass es im Falle von Pockenalarm möglich sei, alle Berliner innerhalb von vier Tagen zu impfen. Die Deutsche Sektion der Ärzte für die Verhütung eines Atomkriegs (IPPNW) hat heftig gegen die Übung in der Hauptstadt protestiert. Die Pläne der Bundesregierung, wonach bereits bei einem Pockenfall Zwangsimpfungen angeordnet werden, seien „völlig“ übertrieben. Eine Pockenepidemie könne verhindert werden, wenn nur gezielt gefährdete Personengruppen geimpft werden. Zudem sei die Wahrscheinlichkeit eines Pockenangriffs „extrem gering“. DDP