piwik no script img

Archiv-Artikel

Berlin hofiert Ankara

Debatte über Armenier-Völkermord verschoben

BERLIN epd ■ Die Verabschiedung eines Unionsantrags zu den Vertreibungen und Ermordungen von 1,5 Millionen Armeniern durch das Osmanische Reich 1915 wird verschoben. Die rot-grüne Koalition habe wegen einer bevorstehenden Türkei-Reise des Bundeskanzlers darauf gedrängt, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung.

In dem Antrag geht es um den Völkermord der Türkei an den Armeniern vor 90 Jahren, der zum Jahrestag am 24. April im Bundestag behandelt werden sollte. Grund für die Verschiebung ist dem Blatt zufolge ein Türkei-Besuch von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) Anfang Mai. Rot-Grün wolle die Türkei im Vorfeld der Reise nicht verärgern. Das Wort Völkermord taucht in dem Antrag aus Rücksichtnahme auf türkische Befindlichkeiten nicht auf.