: Berlin-Brandenburg droht Müllnotstand
Berlin. Das Müllproblem im Raum Berlin-Brandenburg hat „dramatische Ausmaße“ angenommen. Der provisorische Regionalausschuß des Gebietes forderte gestern das DDR -Umweltministerium auf, umgehend tätig zu werden. Es müsse diejenigen Aufgaben wahrnehmen, die nach dem seit 2. Juli in der DDR gültigen Abfallgesetz eigentlich Sache der Länderregierungen seien, die es in der DDR aber noch nicht gibt. Es müßten in Kürze Entscheidungen über Abfallkonzepte und Standorte für Anlagen gefunden und umgesetzt werden, „um einen Müllnotstand in der Region zu verhindern“, heißt es in einer Mitteilung.
Eine Arbeitsgruppe hat der Mitteilung zufolge errechnet, daß von 460.000 Jahrestonnen Sonderabfällen fast 260.000 Tonnen vermeidbar oder verwertbar wären. Dadurch würde der Bedarf an Deponie- und Verbrennungskapazität erheblich reduziert werden können. In Ost-Berlin soll ein Zwischenlager eingerichtet werden, das jedoch eine Dauerlösung nicht ersetzen könne.
Erste Überlegungen gibt es für die Gestaltung einer künftigen einheitlichen Verwaltung des Gesundheitswesens von West- und Ost-Berlin. Sie könnten als Ausgangspunkt für weitere Schritte des Aufeinanderzugehens der Verwaltungen angesehen werden. Die Berliner Vertreter im Ausschuß nahmen zum ersten Mal als gemeinsame Delegation an der Sitzung teil.
dpa
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