: Berichtigung
Manche Tage beginnen damit, daß man allergisch auf die Haselnüsse im Müsli reagiert, der Hals glühend wie Wüstengestein, die Haut geschmeidig wie das Blatt der Taubnessel. Beim Mittagstisch berichtet die Kollegin von ihrem im Formaldehydrausch bewußtlos gewordenen Hamster, der, in Milch gelegt, wieder zu sich kam. Sagt sie.
Der Redakteur, unterdessen, Thunfischfasern gurgelnd, schwärmt von Froschschenkeln, während des Dichters Grünbeins zoomorphe Träume über David Cronenbergs „Naked Lunch“ im ersten Stock unter grellen Blitzen unter der Reprokamera zucken. Hinter Milchglas rauscht eine Kabine vorbei, aufwärts. Gegen den latenten Widerstand mehrfach korrekturlesender Nichtbrillenschlangen, mehr Reflex als Exegese, halten sich des Dichters fragile Worte, ja, „psychodelisch“, nicht „psychedelisch“, die Schädelbasislektion ist halb gelernt, die Analyse der Grashüpferfreunde auf halber Strecke abgebrochen. Wir träumen nicht von Käfern, wir sind welche.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen