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Bergbaukatastrophe in Jugoslawien

Dobrnja/Belgrad (ap/adn) - Beim bisher schwersten Grubenunglück in Jugoslawien sind wahrscheinlich 178 Bergarbeiter ums Leben gekommen. Einer der 179 in einer Kohlengrube bei Dobrnja unter Tage arbeitenden Kumpel hat die Explosion überlebt. Bosko Zelic von der Grubenleitung teilte am Montag mit, daß bisher 69 Bergleute tot geborgen wurden. Nach der Explosion in der Grube in der Republik Bosnien-Herzegowina war der Stollen von den Steinmassen verschüttet worden.

Am Montag versuchten Hilfstruppen noch immer, die Luftschächte vom Geröll zu befreien, um so möglicherweise Überlebende mit Frischluft zu versorgen. Die Chancen für die Eingeschlossenen wurden jedoch als äußerst minimal dargestellt. Die von Armeeeinheiten unterstützten Rettungsmannschaften versuchten, zu den in 500 Meter Tiefe eingeschlossenen Bergleuten vorzudringen. Sie wurden jedoch von Hitze und Gasen behindert. Die Explosion hatte an der Erdoberfläche einen 15 Meter breiten Krater gerissen. Als Ursache wurde eine Kohlestaub- oder Methangasexplosion vermutet.

Seit Bekanntwerden des Unglücks treffen aus dem ganzen Land Hilfsgüter und Geldspenden im Katastrophengebiet ein. Die Regierung der Republik Bosnien-Herzegowina hat eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Eine Sonderkommission der Regierung untersucht die Ursachen der Explosion.

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