: Beratungslose Erziehung
Familiensenatorin soll sich für den Erhalt der Erziehungsberatung im Bezirk Mitte einsetzen
Die Landesarbeitsgemeinschaft für Erziehungsberatung (LAG) fordert Familiensenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) auf, sich für den Erhalt einer regionalen Erziehungsberatung im Bezirk Mitte einzusetzen. „Die Senatorin hat immer wieder betont, sie will die Erziehungskompetenz der Eltern stärken“, sagt LAG-Sprecher Hannes Classen. Da sei es irritierend, wenn plötzlich ein ganzer Bezirk ohne Versorgung dastehen solle.
Wie berichtet, plant der Bezirk, die Erziehungsberatungsstelle (EB) Mitte mit Sitz in Bill-stedt im nächsten Jahr zu schließen. „Es ist zurzeit kein Konzept für irgendetwas Neues sichtbar“, sorgt sich Classen. Die zuständige Fachsenatorin dürfe dies nicht dem Zufall überlassen und müsse Erziehungsberatung zur „Pflichtaufgabe der Bezirke“ erklären. Classen: „Was würde wohl der Bausenator sagen, wenn ein Bezirk einfach seine Hochbauabteilung schließt?“
Insgesamt gibt es in Hamburg 14 kommunale Erziehungsberatungsstellen, die einen „regionalen Versorgungsanspruch“ haben und Familien „kurzfristig und unbürokratisch“ helfen, erklärt Classen. Doch während manche Bezirke zwei bis drei EBs haben, war Mitte mit der einzigen in Billstedt von vornherein schlecht versorgt.
Für Classen steht die Notwendigkeit der EBs außer Frage. „Eltern sind immer mehr überfordert mit ihren Aufgaben“, sagt er. So habe sich die Zahl der ratsuchenden Eltern von 2848 im Jahr 1991 auf 4211 im jahr 2001 fast verdoppelt, während die Zahl der EB-Mitarbeiter geschrumpft sei. KAIJA KUTTER
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