Benzinpreis bald bei über zwei Mark: Streit um Ökosteuer
Hamburg (dpa/taz) – Der Benzinpreis scheint für die Grünen auch anderthalb Jahre nach dem revidierten Fünf-Mark-pro-Liter-Beschluss ein gefährliches Pflaster. Diesmal hat Bundesumweltminister Jürgen Trittin den Unwillen auf sich gezogen. Sein Tags zuvor erhobener Vorwurf, die Mineralölkonzerne könnten wohl der Versuchung nicht widerstehen, die Ökosteuer als Vorwand für höhere Gewinne zu benutzen, sorgte gestern für Empörung. „Das ist ein plumpes Ablenkungsmanöver“, sagte Karl-Heinz Schult-Bornemann von Esso Deutschland. „Der Staat selbst ist der größte Preistreiber.“ Anlass für den Streit war die Ankündigung des Mineralölwirtschaftsverbands, die Benzinpreise auf mehr als zwei Mark pro Liter steigen zu lassen. Zum 1. Januar erhöht sich die Mineralölsteuer um 6 Pfennig pro Liter. Hinzu kommen gestiegene Rohölpreise, die nicht so einfach an die Verbraucher weiterzugeben sind. Heino Elfert vom unabhängigen Branchendienst EID verwies aber darauf, dass die Branche auch die Einsparungen während der anhaltenden Niedrigpreisperiode kaum umgelegt habe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen