: Belo: UN-Tribunal für Osttimor
SYDNEY ap ■ Friedensnobelpreisträger Carlos Belo hat gestern ein internationales Tribunal zur Verfolgung von Menschenrechtsverletzungen in Osttimor gefordert. Gerechtigkeit dürfe nicht auf wenige Auserwählte beschränkt sein, erklärte Bischof Belo in einer Rede in Sydney. Ein UN-Gericht ähnlich dem zur Verfolgung von Verbrechen im ehemaligen Jugoslawien könne den Menschen helfen, die Gewalttaten nach dem Unabhängigkeitsreferendum vom August 1999 zu verarbeiten. Damals sprach sich eine große Mehrheit der Bewohner der früheren portugiesischen Kolonie für die Unabhängigkeit von Indonesien aus. Bei den anschließenden Gewalttaten von proindonesischen Milizen mit Unterstützung der Armee kamen auf dem Ostteil der Insel Timor hunderte Menschen ums Leben. Rund 80 Prozent der Infrastruktur der Region wurde dabei zerstört.
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