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Archiv-Artikel

Beleidigungen schaden

betr.: „Die Jugendarbeit hat sich nicht bewährt“, taz nrw vom 20.1.2006Im Interview der taz behauptet Prof. Christian Pfeiffer, Jugendarbeit habe sich nicht bewährt: „In vielen Zentren dominieren soziale Randgruppen. Da gibt es dann oft nur eine klapprige Tischtennisplatte und einen gelangweilten Sozialarbeiter....“ [...] Es stellen sich gleich zwei Fragen: 1. Gibt man den Äußerungen des Professors Pfeiffer überhaupt eine Plattform, soll man sie ernst nehmen? Schließlich liefert der Professor keine Argumente, sondern nur populistische Vorurteile. 2. Was treibt ihn zu solchen Äußerungen? Gibt es hier den berühmten Interessenskonflikt? Er ist auch beratend für die Landes- und Bundespolitik tätig.

Gewünscht und erwartet hätte man angesichts der Finanzkürzungen das Aufzeigen einer Problemlösung. Ratschläge helfen – Beleidigungen schaden. Gerade in Sachen Kinder- und Jugendförderung sind in den letzten Jahren eine Vielzahl fachlich begründeter Argumente ausgetauscht worden, und zwar auf breiter Front (Fachleute, Wissenschaft, Politik). Das Ergebnis liest man im Oktober 2004 verabschiedeten Kinder- und Jugendförderungsgesetz für NRW. Dass Jugendarbeit sich weiterentwickeln muss, steht außer Frage. Schon allein, weil sich die sozialen Strukturen verändern. Noch nie gab es Stillstand in der Jugendarbeit. Jugendarbeit hat sich mit viel Engagement professionell immer den Herausforderungen gestellt. Jugendarbeit war und ist immer in Bewegung.

Damit auch Prof. Pfeiffer diesen Wandel erkennen kann, vermitteln wir gerne einen Praktikumsplatz in Häusern der offenen Türen und bei den Bonner Verbänden. Nur so wird er dem Grundsatz gerecht: Theorie und Praxis müssen sich befruchten.

KINDER- UND JUGENDRING BONN e.V. (KJRB)