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Bekloppt ohne dankbare Omis

Betr.: „Der Herr der Absperrkette“, taz vom 23.5.

Es ist zwar ein Schweinejob den wir hier machen, aber dass wir stundenlang im Regen stehen, keine geregelten Pausen haben und vielleicht vier Euro netto verdienen, könntet ihr doch etwas netter würdigen. Ich versuche auch, nett zu sein – stimmt schon, einige Kollegen spielen sich ganz schön auf, aber meist funktioniert Höflichkeit. Ein bisschen von oben herab ist euer Ton durchaus, und irgendwie muss meine Miete auch reinkommen – wenn man kein Student ist und einen Job für ein, zwei Monate sucht, hat man in Bremen schlechte Chancen, muss man nehmen, was man kriegen kann. Wären nicht die Omis, die sich für das Lebensretten bedanken, und die freundlichen Straßenbahnfahrer und Mülleinsammler – ich glaub, ich würde bekloppt werden (In der Spätschicht von 14-21 Uhr bin ich in der letzten Stunde immer kurz davor, lesen kann man in der Zeit ja auch nicht). Lustig wird es in dem Moment in dem man Polizisten mit 'Hallo Kollege' grüßt. Jan Kettenmännchen

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